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Mstyslaw Tschernow, Filmemacher von „20 Days in Mariupol“

© Photo by Taylor Jewell/Invision/AP

Tagesspiegel Plus

„20 Tage in Mariupol“-Regisseur Tschernow: „Das war nicht die erste Belagerung, die ich überlebt habe“

Mstyslaw Tschernow war einer der letzten Journalisten im belagerten Mariupol, jetzt ist er für den Oscar nominiert. Ein Gespräch über die Momente, die er nicht filmte, und das Unbehagen, das Stille in ihm auslöst.

Herr Tschernow, Ihr Film „20 Tage in Mariupol“ erhält gerade jetzt sehr viel Aufmerksamkeit: Sie wurden dafür mit dem British Acadamy Film Award ausgezeichnet und sind für einen Oscar nominiert. Darin sind schreckliche Szenen aus der damals belagerten Stadt Mariupol zu sehen, die kaum zu ertragen sind. Viele sagen, dass der Westen gerade jetzt solche Szenen braucht, damit wir uns nicht an das alltägliche Leid in der Ukraine gewöhnen.
Als wir den Film vor rund einem Jahr geschnitten haben und kurz vor der Veröffentlichung standen, war es eine sehr aktuelle Geschichte über eine Stadt, die zerstört wurde, und ihrer Bewohner, die ihre Familien verloren haben. Es war die Geschichte Mariupols. Aber seitdem ist ein weiteres Jahr vergangen und Russland hat noch mehr Städte besetzt und zerstört und noch mehr Menschen getötet.

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