zum Hauptinhalt
Viktor Orban, Ministerpräsident von Ungarn, spricht in Wien.

© dpa/Georg Hochmuth

Zustimmung wohl nicht vor Herbst: Ungarn verzögert Ratifizierung von Schwedens Nato-Beitritt

Bei der Nato-Norderweiterung scheint sich Viktor Orban mit dem türkischen Präsidenten Erdogan abzustimmen. Ungarn billigt den Beitritt wohl nicht mehr vor dem Herbst.

Das Nato-Land Ungarn billigt den Beitritt Schwedens zu der westlichen Militärallianz wohl nicht mehr vor dem Herbst. Dies berichtete das Nachrichtenportal „hvg.hu“ am Mittwoch unter Berufung auf Parlamentskreise.

Die Ratifizierung des Nato-Beitritts Schwedens stehe nicht auf dem Entwurf der Tagesordnung für die nächste Parlamentssitzung, schrieb das Portal. Die drei Sitzungstage nächste Woche sind die letzten vor der Sommerpause.

Der ungarische Ministerpräsident Viktor Orban, der alle wichtigen politischen Entscheidungen alleine trifft, pflegt seit Jahren gute Kontakte zum russischen Präsidenten Wladimir Putin.

Diese hielt er auch nach Beginn des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine aufrecht. In den vergangenen Monaten verhinderte Orban immer wieder neue EU-Sanktionen gegen Russland - etwa ein vollständiges Öl-Embargo oder geplante Strafmaßnahmen gegen den russisch-orthodoxen Patriarchen Kyrill.

Bei der Nato-Norderweiterung scheint sich Orban mit dem türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan abzustimmen, zu dem er ein freundschaftliches Verhältnis unterhält.

Dem Nato-Beitritt Finnlands hatte das ungarische Parlament im März zugestimmt, unmittelbar nachdem Erdogan seine Zustimmung zum Beitritt Finnlands signalisiert hatte. Im Zusammenhang mit Schweden ließ Erdogan bislang keine Bereitschaft erkennen, seine Blockadehaltung aufzugeben. (dpa)

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false