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 Israelische Polizei in der Altstadt von Jerusalem, Stunden nach Zusammenstößen zwischen israelischen Sicherheitskräften und Palästinensern am Tempelberg.

© dpa/Mahmoud Illean

Weitere Raketen aus Gaza: Jerusalem meldet erneut Unruhen am Tempelberg

Erneut ist es auf dem Tempelberg in Jerusalem zu gewaltsamen Zusammenstößen zwischen Palästinensern und Sicherheitskräften gekommen. Mehrere Menschen wurden verletzt.

Die Lage im Heiligen Land bleibt angespannt. Am Mittwochabend wurden erneut zwei Raketen aus dem Gazastreifen auf Israel abgefeuert, wie israelische Medien berichteten. Bei einer weiteren Polizeirazzia in der Al-Aksa-Moschee in Jerusalem kam es überdies zu gewaltsamen Auseinandersetzungen zwischen Polizei und Palästinensern.

Auch in mehreren Städten Nordisraels kam es bei Demonstrationen zu Zusammenstößen zwischen arabischen Israelis und Sicherheitskräften.

Auf dem Tempelberg wurden nach palästinensischen Angaben mindestens sechs Personen verletzt. Zudem wurde laut einem Bericht der Tageszeitung „Haaretz“ ein palästinensischer Jugendlicher in der Altstadt von Jerusalem von einem Israeli angeschossen und leicht verletzt. Die Palästinensische Behörde und Jordanien beantragten den Angaben zufolge eine Sitzung des UN-Sicherheitsrates zur neuerlichen Gewalteskalation.

Der UN-Sonderkoordinator für den Nahost-Friedensprozess, Tor Wennesland, hatte am Mittwoch dazu aufgerufen, den historischen Status quo am Tempelberg aufrechtzuerhalten. Die Führung auf beiden Seiten müsse verantwortlich handeln und alle Handlungen unterlassen, die Spannungen verschärfen könnten.

Der geltende Status quo gestattet Nichtmuslimen den Besuch, das öffentliche Gebet ist auf dem Tempelberg jedoch Muslimen vorbehalten. An Besuchen nationalistischer Israelis sowie an jüdischen Forderungen nach Gebetsrechten entzündete sich in der Vergangenheit wiederholt teils gewalttätiger Protest von Palästinensern.

Bereits in der Nacht zu Mittwoch hatte es auf dem Tempelberg Zusammenstöße gegeben, nachdem die israelische Polizei mit Blendgranaten und Gummigeschossen gegen Palästinenser vorgegangen war, die sich in der Al-Aksa-Moschee verbarrikadiert hatten. Mehrere Personen wurden verletzt, rund 350 festgenommen.

Die radikalislamische Palästinenserorganisation Hamas im Gazastreifen reagierte mit Raketenbeschuss auf Israel. Die israelische Armee griff daraufhin Ziele im Gazastreifen an.

Der Tempelberg ist für Juden, Muslime und Christen eine wichtige Heilige Stätte. Bis zur Zerstörung durch die Römer im Jahr 70 befand sich an dieser Stelle der jüdische Tempel, zentrales Heiligtum Israels. Zahlreiche biblische und religiöse Überlieferungen, wie die Erschaffung Adams und Evas, die Opferung Isaaks oder aufseiten des Islam die Himmelsreise Mohammeds sind mit dem Ort verbunden. (KNA)

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