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Joe Biden spricht mit Medienvertretern, bevor er an Bord der Air Force One am Ireland West Airport in Charlestown geht.

© dpa/Patrick Semansky

US-Geheimdienstskandal: Biden geht von baldigem Abschluss der Ermittlungen aus

Es soll nun schnell herausgefunden werden, warum der mutmaßliche Geheimnisverräter überhaupt Zugang zu den Informationen hatte. Das sagte der US-Präsident in Irland.

US-Präsident Joe Biden will die Hintergründe des jüngsten Geheimdienstskandals schnell aufklären. Er habe seine Regierung angewiesen, herauszufinden, warum der mutmaßliche Geheimnisverräter überhaupt Zugang zu den Informationen hatte, sagte Biden am Freitag am Rande seines mehrtägigen Irland-Besuchs nach Informationen mitreisender Journalisten.

Außerdem solle das ganze Ausmaß des Vorfalls ausgiebig untersucht werden. Er glaube nicht, dass das lange dauern werde, sagte Biden den Berichten zufolge.

Dem mutmaßlichen Urheber eines der größten US-Geheimdienstskandale drohen mehrere Jahre Haft. Der 21 Jahre alte Militärbeschäftigte namens Jack Teixeira wurde am Freitag in Boston im Bundesstaat Massachusetts erstmals einem Richter vorgeführt.

Der mutmaßliche Urheber des Geheimdienstskandals

Teixeira steht im Verdacht, geheime Dokumente in einem geschlossenen Chat-Raum im Netz veröffentlicht zu haben. Von dort aus verbreiteten sie sich in andere Bereiche des Internets, bis auch Behörden und Medien darauf aufmerksam wurden.

Dem IT-Spezialisten der Nationalgarde werden unbefugte Entfernung, Aufbewahrung und Übermittlung von Verschlusssachen und nationalen Verteidigungsinformationen zur Last gelegt. Im Falle einer Verurteilung könnte er für mehrere Jahre hinter Gitter kommen.

Biden über seine mögliche Kandidatur für Präsidentschaftswahl 2024

Biden ist seit 2021 Präsident der USA. Dieses Jahr wird er 81 Jahre alt. Er will seine Entscheidung über eine mögliche Kandidatur für die Präsidentschaftswahl im kommenden Jahr „relativ bald“ verkünden.

„Ich habe diese Rechnung bereits gemacht“, sagte Biden vor seiner Abreise aus Irland am Freitag. Seine dreitägige Reise durch Nordirland und Irland habe ihn in dem Optimismus bestärkt, „was getan werden kann“, fuhr der US-Präsident fort.

Vor Journalisten sagte Biden: „Ich habe es Ihnen gesagt, mein Plan ist es, erneut zu kandidieren.“ Der US-Präsident hatte bereits Ende Februar seine Absicht bekundet, sich erneut um die Präsidentschaft zu bewerben. Offiziell verkünden wollte er die Kandidatur allerdings noch nicht.

Er habe „erst andere Dinge zu erledigen, bevor ich voll in den Wahlkampf gehe“, sagte Biden damals. Er beendete seinen Irlandbesuch am Freitag mit einer Rede vor etwa 27.000 Menschen vor der Kathedrale St. Muredach in Ballina, einer der Heimatorte seiner Vorfahren.

Iren und Amerikaner seien durch eine optimistische Vision vereint, sagte Biden: „Auch in Zeiten der Dunkelheit und der Verzweiflung hat Hoffnung uns in eine bessere Zukunft ziehen lassen, mit größerer Freiheit, größerer Würde und größeren Möglichkeiten.“

Bidens Besuch im Land seiner Vorfahren war von persönlichen und emotionalen Treffen geprägt. So traf er am Freitag auch Priester Frank O’Grady, der vor acht Jahren Bidens Sohn Beau vor dessen Tod im Walter-Reed-Krankenhaus bei Washington die letzte Ölung gegeben hatte. Der Präsident sagte, es sei „unglaublich“ gewesen, mit O’Grady zu sprechen. Das Treffen hatte sich erst kurzfristig und eher zufällig ergeben. „Es schien wie ein Zeichen“, sagte Biden. (dpa/AFP)

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