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Richard Grenell spricht 2018 während des Deutschlandtags der Jungen Union.

© dpa/Daniel Bockwoldt

„Wäre sie uns gefolgt“: Trump-Vertrauter Grenell gibt Merkel Mitschuld für Kriege in Gaza und der Ukraine

Richard Grenell findet, Merkel trage eine Mitschuld an den Kriegen in Gaza und der Ukraine. Hätte sie auf Trump gehört, würde Frieden herrschen, so der ehemalige US-Botschafter.

Der frühere US-Botschafter in Deutschland, Richard Grenell, gibt Ex-Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) eine Mitschuld an den Kriegen in der Ukraine und im Gazastreifen. „Donald Trump hatte drei Hauptanliegen, die Deutschland nicht erfüllen wollte“, sagte der enge Vertraute des früheren US-Präsidenten der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ (Montagsausgabe). Dies waren demnach das Ende von Nord Stream 2, höhere Verteidigungsausgaben und neue Iran-Sanktionen.

„Die Geschichte hat gezeigt, dass er in allen drei Fällen Recht hatte“, sagte Grenell dazu weiter. Gleichwohl sehe er hierfür keine Entschuldigung Merkels oder auch der aktuellen Bundesregierung. „Wäre sie uns gefolgt, hätten wir jetzt weder in der Ukraine noch in Gaza Krieg“, äußerte sich der frühere Botschafter überzeugt.

Grenell bestritt in dem Interview, dass Trump die NATO schwächen wolle. „Präsident Trump ist entschlossen, die NATO zu stärken, wenn sie stark sein will“, sagte er. Das fange allerdings damit an, „dass alle ihren gerechten Beitrag leisten“. Mitglieder des Bündnisses, die weniger als zwei Prozent für ihre Verteidigung ausgeben, „müssten in manchen Fragen das Stimmrecht verlieren, etwa bei der Wahl des NATO-Generalsekretärs“, schlug er vor.

Den von Deutschland, der aktuellen US-Regierung und weiteren Staaten für dieses Amt favorisierten niederländischen Politiker Mark Rutte lehnte Grenell ab. In der Regierungszeit Ruttes hätten sich die Niederlande „geweigert“, ihren gerechten Anteil an den NATO-Ausgaben zu leisten, sagte er zur Begründung. Weiter forderte Grenell, die Entscheidung über die Nachfolge des jetzigen Nato-Generalsekretärs Jens Stoltenberg bis nach der US-Präsidentschaftswahl zu verschieben.

Für die Ukraine forderte Grenell sofort einen Friedensplan. Dabei müssten die Regierungen in Kiew und Moskau das Sagen haben. „Alles muss von der Ukraine und von Russland kommen“, sagte der frühere Botschafter. Er fügte jedoch hinzu: „Aber von allein machen die das nicht. Sie müssen gezwungen werden. Das müssen Verbündete auf beiden Seiten tun.“ (AFP)

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