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Hilfslieferungen wie hier Mehl sind für die Menschen in Gaza überlebenswichtig.

© REUTERS/IBRAHEEM ABU MUSTAFA

Tod von sieben Hilfskräften: Israels Präsident entschuldigt sich bei Opfern für „tragischen Verlust“

Bei einem israelischen Angriff sind am Dienstag sieben Mitarbeiter von Hilfsorganisationen getötet worden. Benjamin Netanjahu spricht von einem „tragischen Zwischenfall“.

Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hat eingeräumt, dass die Hilfskräfte von World Central Kitchen getötet worden seien. „Leider ist es gestern zu einem tragischen Zwischenfall gekommen, bei dem unsere Streitkräfte unbeabsichtigt unschuldige Menschen im Gazastreifen trafen“, sagte Netanjahu am Dienstag in Jerusalem in einer Videobotschaft, als er nach einer Operation das Krankenhaus verließ. 

„Das passiert im Krieg, wir prüfen es gründlich“, sagte er. Seine Regierung stehe mit den Regierungen der betroffenen Personen in Kontakt und werde „alles tun, damit so etwas nicht noch einmal passiert“. 

Israels Präsident Isaac Herzog den Angehörigen sein Beileid ausgesprochen. Sein Büro erklärte am Dienstag, Herzog habe mit dem Gründer der Hilfsorganisation, José Andrés, telefoniert und „seine tiefe Trauer und aufrichtige Entschuldigung angesichts des tragischen Verlusts“ ausgedrückt.

Die israelischen Streitkräfte hätten den Hilfskonvoi am Montagabend wegen der Vermutung attackiert, ein Terrorist sei mit ihm unterwegs gewesen, berichtete die israelische Zeitung „Haaretz“ am Dienstag unter Berufung auf nicht näher genannte Verteidigungsbeamte. Hamas und andere Terrororganisationen kapern immer wieder Hilfslieferungen und leiten diese um.

Bundesaußenministerin Annalena Baerbock hat eine rasche Untersuchung des Todes von sieben ausländischen Mitarbeitern der Hilfsorganisation World Central Kitchen (WCK) durch einen israelischen Luftangriff im Gazastreifen gefordert. „Die israelische Regierung muss diesen schrecklichen Vorfall schnell und gründlich untersuchen“, schrieb die Grünen-Politikerin am Dienstag auf der Plattform X (früher Twitter).

Auch US-Außenminister Antony Blinken hat von Israel eine „rasche, gründliche und unabhängige Untersuchung“ gefordert. Der Kommunikationsdirektor des Nationalen Sicherheitsrates, John Kirby, sagte am Dienstag im Weißen Haus in Washington, die US-Regierung sei „empört“ gewesen, als sie von dem Luftschlag erfahren habe.

Großbritannien bestellt den israelischen Botschafter wegen der Tötung von Helfern im Gazastreifen ein. Außenminister David Cameron hatte zuvor auf X erklärt, mit seinem israelischen Kollegen Israel Katz gesprochen zu haben. Der Tod der sieben Mitarbeiter der Hilfsorganisation World Central Kitchen sei völlig inakzeptabel. Unter den Toten sind auch drei Briten (Reuters, AFP)

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