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Maschinenpistolen auf einer legalen Messe.

© dpa/Wolfgang Kumm

Suche nach dem Versteck der Islamisten: Befindet sich ein Hamas-Waffendepot in Polen?

Nach dem Anti-Terror-Einsatz suchen Ermittler in Europa nach dem Waffenlager der propalästinensischen Islamisten. Allein in Deutschland soll die Hamas Hunderte Unterstützer haben.

Nach dem Einsatz gegen mutmaßliche Hamas-Angehörige suchen Ermittler europaweit nach einem Waffendepot der islamistischen Terrorarmee. Ihre Unterstützer sollen dort Schusswaffen versteckt haben – im aktuellen Fall wird geprüft, ob sich das Depot in Polen befindet. Offiziell bestätigen die Bundesbehörden das nicht.

Bekannt ist, dass der Generalbundesanwalt am Donnerstag drei Männer in Berlin festnehmen ließ. Auch in Rotterdam und Kopenhagen gab es Zugriffe. Die Festgenommenen in Berlin, zwei Libanesen und ein Ägypter, werden verdächtigt, dass sie im Auftrag der Hamas-Führung im palästinensischen Gaza-Streifen das Waffendepot in Zentraleuropa aufsuchen und darin versteckte Gewehre für Anschläge auf jüdische Einrichtungen bereithalten sollten. Die Männer befinden sich in Untersuchungshaft.

450
 Unterstützer rechnet der Verfassungsschutz der Hamas in Deutschland zu.

Das Szenario passt zur „Schläfer“-Option. Für den Fall, dass die Hamas in ihren Hochburgen im Nahen Osten vor der Zerschlagung steht, greift sie auf Unterstützer im Ausland zurück – die auch durch Anschläge den Druck auf den Westen erhöhen könnten.

Die Netzwerke der Terrororganisation sind in diversen Staaten des Nahen Ostens, aber auch in den arabischen Exilgemeinden in Europa aktiv. Der Verfassungsschutz rechnet der Hamas bundesweit 450 Unterstützer zu, dazu ein deutlich größeres Umfeld an mobilisierbaren Sympathisanten.

Zwei Personen werden in Karlsruhe von Polizisten bei einem Hubschrauberlandeplatz zu einem Auto geführt. Den Beschuldigten wird die Mitgliedschaft in einer ausländischen terroristischen Vereinigung vorgeworfen. Dazu finden beim Bundesgerichtshof (BGH) Haftprüfungen statt.
Zwei Personen werden in Karlsruhe von Polizisten bei einem Hubschrauberlandeplatz zu einem Auto geführt. Den Beschuldigten wird die Mitgliedschaft in einer ausländischen terroristischen Vereinigung vorgeworfen. Dazu finden beim Bundesgerichtshof (BGH) Haftprüfungen statt.

© dpa/Uli Deck

Nicht in Untersuchungshaft befindet sich ein 61-Jähriger aus Berlin, der behördenintern als Kopf der sunnitischen Islamistenorganisation in Deutschland gilt. Helfer für die Hamas könnten auch, so schätzen Kenner die Szene ein, aus dem Umfeld einer Moschee im märkischen Fürstenwalde kommen.

Das „Islamische Zentrum“ dort stufte der Verfassungsschutz bereits vor dem Massaker am 7. Oktober als „gesichert extremistisch“ ein.

Im Unterschied zur Hamas führte die schiitische Hisbollah im Westen schon Attentate durch. Die Hisbollah wurde im Jahr 2020 in Deutschland verboten, die Hamas vor wenigen Wochen.

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