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Shani Louk Instagram Screenshot

© Instagram/Screenshot: TSP

Update

Shani Louk offenbar schwer verletzt in Klinik in Gaza: Baerbock arbeitet an Befreiung von entführten Deutschen

Die Deutsch-Israelin Shani Louk soll am Leben sein. Ihre Mutter wandte sich zuletzt an die Bundesregierung. Das Außenministerium versichert nun, von der Hamas entführte Menschen zu befreien.

| Update:

Die Mutter der in den Gazastreifen entführten 22-jährigen Deutsch-Israelin Shani Louk hat sich in einer Videobotschaft an die Bundesregierung gewendet. Louks Mutter fordert die deutsche Regierung auf, sich nicht in Zuständigkeiten zu verheddern, sondern schnell zu handeln, „um die Shani schnell aus dem Gazastreifen herauszuholen“.

Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (Grüne) hat indes versichert, dass ihr Amt rund um die Uhr an der Befreiung der von Hamas-Terroristen aus Israel entführten Deutschen arbeitet. Sie sei „non-stop im Austausch mit Kollegen aus der Region, Akteuren vor Ort, die direkte Gesprächskanäle zur Hamas haben“, sagte sie am Dienstagabend in den ARD-„Tagesthemen“.

Shani Louk liegt den Informationen ihrer Mutter zufolge liegt mit einer schweren Kopfverletzung in „kritischer Situation“ in einem Krankenhaus. „Jede Minute ist kritisch“, sagt sie in einem Video, über das die ARD-„Tagesschau“ berichtet. Die Videobotschaft sei „ihr verzweifelter Aufruf“ ihre Tochter zurückzubekommen.

Auf der Kampagnenplattform „innn.it“ sammelt die Familie der 22-Jährigen indes Unterschriften, „um Shani zu retten und zu uns – ihrer Familie – zurückzubringen“. Bislang hätten sie nicht den Eindruck, dass das Auswärtige Amt bereits alle Möglichkeiten ausgeschöpft habe. „Wir sind verzweifelt und befürchteten das Schlimmste!“

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Mit einer Terroristenorganisation wie der Hamas sei es alles andere als einfach, so Baerbock. Die Geiseln würden als menschliche Schutzschilde genutzt, „genauso wie die Zivilbevölkerung vor Ort“.

Kritisch äußerte sich die Außenministerin über das Golfemirat Katar und den Iran, die als Unterstützer der islamistischen Hamas gelten. „Wir appellieren an diese Golfstaaten, insbesondere jetzt deutlich zu machen, Terrorismus hat in der Region keinen Platz, einzuwirken auf die Hisbollah, einzuwirken auch auf Iran, dass diese furchtbare Unmenschlichkeit sofort beendet werden muss.“

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Zugleich verteidigte Baerbock ihre Haltung, die deutschen Hilfsgelder für die Palästinenser zu überprüfen, aber nicht komplett zu stoppen. Wichtig sei, „dass wir die Lebensmittelversorgung, die Wasserversorgung, also die humanitäre Hilfe an die zwei Millionen Palästinenser, die darauf angewiesen sind, nicht einstellen“. Denn auch das würden die Terroristen nutzen. Sie spielten mit der Not und dem Leiden der Bevölkerung.

Baerbock äußerte Verständnis für die Forderung etwa des Zentralrats der Juden nach einem völligen Finanzierungsstopp. Das „verstehe ich total“, sagte sie. Aber: „Auch wenn einem das Herz brennt, sollte man in solchen Situationen einen kühlen Kopf bewahren.“

Mutter erkannte ihre Tochter anhand von Tattoos

Shani habe sich am Samstag während des Hamas-Angriffs auf Israel im Süden des Landes – unweit des Gazastreifens – auf dem Supernova-Musikfestival aufgehalten. „Meine Nichte war dort, als eine Gruppe der Hamas die Party stürmte“, zitierte die Deutsche Presse-Agentur Orly Louk, die Tante der 22-Jährigen, am Montag.

„Es wurde geschossen, die Partybesucher wurden gejagt. Die jungen Menschen rannten, versteckten sich, soweit ich weiß. In den Videos kann man sehen, was passiert ist“, sagte Orly Louk weiter. „Die Verantwortung liegt bei der deutschen Regierung, jemanden zu schicken und meine Nichte von diesem Horror zu befreien.“

Louks Mutter hatte ihre Tochter zuvor auf Aufnahmen erkannt, die offenbar aus dem Gazastreifen stammen. In einem Video habe die 22-Jährige, mit dem Gesicht nach unten, halbnackt zwischen mehreren Hamas-Männern auf einem Pick-up-Truck gelegen. Ihre Beine seien verdreht gewesen. Nur durch ihre Tattoos sei sie für ihre Mutter zu identifizieren gewesen.

Nach Angaben des Rettungsdienst Zaka wurden allein auf dem Festivalgeländer 260 Menschen ermordet. Sanitäter berichteten von unvorstellbaren Szenen vor Ort. (Tsp mit dpa)

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