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Mitglieder der israelischen Armee blockieren eine Straße nach einem mutmaßlichen Anschlag nahe der palästinensischen Stadt Huwara im Westjordanland.

© dpa/Ilia Yefimovich

Schusswaffenangriff in Waschanlage: Zwei Israelis im Westjordanland getötet

Nahe der Stadt Huwara wurden zwei Israelis bei einem mutmaßlich palästinensischen Anschlag erschossen. Es kam dort bereits mehrfach zu Auseinandersetzungen.

Bei einem mutmaßlich palästinensischen Anschlag in einer Waschanlage nahe der Stadt Huwara im Westjordanland sind zwei Israelis erschossen worden. Nach Verdächtigen werde derzeit mit Straßenblockaden gefahndet, teilte die Armee am Samstag mit.

Sanitäter hatten zuvor versucht, die beiden Männer nach den Schussverletzungen wiederzubeleben. Medienberichten zufolge soll es sich bei den Toten um einen 60 Jahre alten Vater und seinen 29-jährigen Sohn handeln.

Die im Gazastreifen herrschende islamistische Hamas sowie die militante Palästinenserorganisation Islamischer Dschihad sprachen von einem „heldenhaften“ Angriff. Er sei „eine natürliche und legitime Reaktion auf die Verbrechen der Besatzung“, teilte der Islamische Dschihad mit.

Keine der beiden Gruppierungen reklamierte den Angriff jedoch direkt für sich. Medienberichten zufolge wird davon ausgegangen, dass die beiden Männer aus nächster Nähe erschossen wurden.

Mehrere Anschläge in Huwara

In Huwara war es seit Jahresbeginn mehrfach zu Anschlägen von Palästinensern auf Israelis gekommen. Im Februar wurden dort zwei israelische Brüder getötet. Anschließend kam es zu schweren Ausschreitungen israelischer Siedler. Durch Huwara führt eine Straße, die jeden Tag auch von vielen Siedlern genutzt wird.

Die Sicherheitslage in Israel und dem Westjordanland ist seit langem angespannt. Seit Jahresbeginn wurden 26 Israelis, eine Ukrainerin und ein Italiener bei Anschlägen von Palästinensern getötet.

Im gleichen Zeitraum kamen mindestens 179 Palästinenser bei israelischen Militäreinsätzen, Konfrontationen oder nach eigenen Anschlägen ums Leben. Bei einem Großteil handelt es sich um bewaffnete Kämpfer, unter den Toten bei Militäreinsätzen sind jedoch auch unbeteiligte Zivilisten.

Israel hatte 1967 das Westjordanland und Ost-Jerusalem erobert. Dort leben heute mehr als 600 000 israelische Siedler. Die Palästinenser beanspruchen die Gebiete für einen unabhängigen Staat Palästina mit dem arabisch geprägten Ostteil Jerusalems als Hauptstadt. (dpa)

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