zum Hauptinhalt

© IMAGO/Ex-Press/Markus Forte

Tagesspiegel Plus

Russischer Schriftsteller Schischkin im Gespräch: „Es gibt auch keine Beweise dafür, dass Putin lebt“

Michail Schischkin, Bestseller-Autor mit Wohnsitz in der Schweiz, über die Opposition nach Nawalny, zerstörte Puschkin-Büsten in der Ukraine und seinen düsteren Blick auf eine Zeit nach Putin.

Herr Schischkin, was war Ihre Reaktion, als Sie vom Tod Nawalnys erfuhren?
Wut. Wut und Hass. Ein Land, das seine besten Söhne auf diese Weise vernichtet, ist unerträglich. Dieses Regime, das sich Russische Föderation nennt, das Tod und Unheil über die ganze Welt und seine eigene Bevölkerung bringt, sollte einfach nicht existieren.

Was bedeutet dieser Tod für die russische Opposition und für die russische Gesellschaft insgesamt?
Diktatur bedeutet, dass das Volk bei jedem Wort des Führers jubelt. Das Regime sah in dem Mann, den es zum Schweigen bringen wollte, indem es ihn für mehr als 20 Jahre inhaftierte, eine Bedrohung. Sie versuchten, ihn zu vergiften – erfolglos. Jetzt haben sie ihn exekutiert. Alexej Nawalny hat uns allen geholfen: Er gab uns Hoffnung durch seine Existenz, durch seine Bereitschaft, nicht aufzugeben und bis zum Ende durchzuhalten. Jetzt ist es an uns, eine Hoffnung an Russland am Leben zu erhalten.

showPaywall:
true
isSubscriber:
false
isPaid:
true
showPaywallPiano:
true