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Blick auf den angeschlagenen Öltanker „FSO Safer“ im Roten Meer vor der Küste des von Rebellen gehaltenen Hafens Rass Issa in der westlichen Provinz Hodeidah.

© dpa/stringer

Update

Nach Angaben der UN: Abpumpen des Öls von Schrotttanker vor Jemen läuft bislang problemlos

Vor dem Jemen droht ein lange nicht gewarteter Öltanker zu explodieren. Die schwierige Bergungsaktion laufe laut UN nach Plan.

| Update:

Die vor der Küste Jemens am frühen Dienstagmorgen gestartete Bergungsaktion von Millionen Litern Öl von einem schrottreifen Tanker im Roten Meer verläuft nach Angaben der Vereinten Nationen bislang problemlos.

Es handele sich aber nach wie vor um eine sehr schwierige und komplexe Mission, sagte der deutsche Diplomat Achim Steiner, Chef des UN-Entwicklungsprogramms (UNDP), am Dienstag in New York. Zudem fehlten noch rund 20 Millionen Dollar (etwa 18 Millionen Euro) bei der Finanzierung der Mission. Das UNDP hat die schwierige Bergungsaktion seit zwei Jahren vorbereitet.

Auf dem 350 Meter langen Tanker „FSO Safer“ befinden sich 1,37 Millionen Barrel Öl, rund 200 Millionen Liter. Die staatliche Ölgesellschaft Jemens nutzte den Tanker als Zwischenlager.

Allerdings wurde er wegen des Bürgerkriegs im Jemen seit acht Jahren nicht mehr gewartet und droht zu zerbrechen oder zu explodieren, wie das Bergungsunternehmen Smit mitteilte.

Wenn das Öl im Roten Meer ausliefe, wäre das eine Umweltkatastrophe von gigantischem Ausmaß.

Schwimmendes Lager- und Entladeterminal für Öl

Der Transfer von 181 Millionen Liter Öl von der havarierten „FSO Safer“ in den Supertanker „Nautica“ wird nach UN-Angaben voraussichtlich drei Wochen dauern.

Die 47 Jahre alte „FSO Safer“ liegt seit den 80er Jahren vor der strategisch wichtigen Hafenstadt Hodeidah vor Anker und wurde als schwimmendes Lager- und Entladeterminal für Öl genutzt.

Sie wurde seit dem Beginn des Kriegs zwischen Regierungstruppen und Huthi-Rebellen im Jemen im Jahr 2015 nicht mehr gewartet und könnte laut Experten jederzeit zerbrechen, explodieren oder Feuer fangen. Laut Guterres ist die „FSO Safer“ womöglich die „größte tickende Zeitbombe der Welt“.

Um eine Ölkatastrophe im Roten Meer zu verhindern, kaufte die UNO im März den Tanker „Nautica“, um das Öl von der „FSO Safer“ darauf umladen zu können. Der Einsatz wird nach UN-Angaben 143 Millionen Dollar (knapp 129 Millionen Euro) kosten. Die Kosten im Falle des Auslaufens des Öls werden auf 20 Milliarden Dollar geschätzt.

Die Ölmenge an Bord der „FSO Safer“ entspricht dem Vierfachen der Menge, die 1989 nach der Havarie der „Exxon Valdez“ vor dem US-Bundesstaat Alaska ins Meer gelangt war. Die dadurch ausgelöste Ölpest gilt bis heute als eine der verheerendsten Umweltkatastrophen der Geschichte. (AFP, dpa)

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