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Präsident Mahmud Abbas.

© REUTERS/LISI NIESNER

„Repräsentieren nicht das Volk“: Palästinenserpräsident Abbas distanziert sich von den Taten der Hamas

Die Politik und die Aktionen der Hamas „repräsentieren nicht das palästinensische Volk“, sagte Palästinenserpräsident Mahmud Abbas. Er fordert die Einrichtung eines Korridors für humanitäre Hilfe.

Mehr als eine Woche nach ihrem Großangriff auf Israel hat sich Palästinenserpräsident Mahmud Abbas von der im Gazastreifen herrschenden Hamas distanziert. Die Politik und die Aktionen der Hamas „repräsentieren nicht das palästinensische Volk“, sagte Abbas laut der amtlichen palästinensischen Nachrichtenagentur Wafa am Sonntag in einem Telefongespräch mit dem venezolanischen Präsidenten Nicolás Maduro. Die einzige legitime Vertretung der Palästinenser sei die Palästinensische Befreiungsorganisation (PLO).

Bei dem Telefonat habe Maduro „die bedingungslose Unterstützung Venezuelas für die palästinensische Sache und ihre Behörde“ bekräftigt, erklärte das venezolanische Außenministerium am Sonntag. Zudem habe Maduro 30 Tonnen humanitäre Hilfe „für das palästinensische Volk“ zugesagt, die in den kommenden Tagen verschickt werden sollen.

Zudem hätten Abbas und Maduro vereinbart, „einen sofortigen Waffenstillstand und die Einrichtung eines Korridors für humanitäre Hilfe für die Bevölkerung“ zu fordern, hieß es weiter. Auf diese Weise solle das „internationale Recht“ wiederhergestellt werden.

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Die im Gazastreifen herrschende Palästinenserorganisation Hamas hatte am 7. Oktober einen Großangriff auf Israel gestartet. Sie feuerte tausende Raketen ab und drang mit hunderten Kämpfern nach Israel ein. Hamas-Kämpfer richteten in mehreren Orten in Südisrael ein Blutbad an und verschleppten Menschen in den Gazastreifen.

Als Reaktion nahm die israelische Armee den Gazastreifen unter Dauerbeschuss und riegelte das Palästinensergebiet vollständig ab. Die Lieferung von Treibstoff, Lebensmitteln und Trinkwasser wurde gestoppt. Nach israelischen Angaben wurde am Sonntag die Wasserversorgung im Süden des Gazastreifens wiederhergestellt.

Israel rief die Bewohner im Norden des Gazastreifens zudem zur Flucht in den südlichen Teil des Küstenstreifens auf. Die israelische Armee bereitet sich eigenen Angaben zufolge auf eine Bodenoffensive in dem Palästinensergebiet vor.

Die radikalislamische Hamas war aus den Wahlen im Jahr 2006 und den darauf folgenden bewaffneten Auseinandersetzungen mit Abbas' säkularer Fatah-Partei als Sieger hervorgegangen. Sie übernahm daraufhin schließlich die Kontrolle über den Gazastreifen, während die Fatah weiter die palästinensische Autonomiebehörde mit Sitz in Ramallah im besetzten Westjordanland leitet. (AFP)

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