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Ein Mann geht mit Blumen zu einem Grab zum Allerseelenfest.

© picture alliance/dpa/LaPresse via ZUMA Press

Nachträgliche Klärung der Todesursache: Italien exhumiert Leichen von Hospiz-Patienten

Wegen der auffällig hohen Totenzahl Ende vergangenen Jahres sind italienische Ermittler misstrauisch geworden. Um die Todesursache zu ermitteln, wurden nun 14 Leichen wieder ausgegraben.

Zur Klärung der tatsächlichen Todesursachen werden die Leichen von mindestens 16 Patienten eines Hospizes in der süditalienischen Stadt Torremaggiore exhumiert. Die Staatsanwaltschaft von Foggia habe die Exhumierung der Leichen, die zwischen November 2022 und Februar 2023 gestorben sind, angeordnet, wie die italienische Nachrichtenagentur Ansa am späten Mittwochnachmittag berichtete.

Inzwischen werde auch gegen einen Mitarbeiter des Hospizes in der italienischen Region Apulien ermittelt, der unter dem Verdacht stehe, diesen Patienten ein Beruhigungsmittel in überhöhter Dosis verabreicht zu haben, was möglicherweise zu ihrem Tod geführt haben soll.

Die vergleichsweise hohe Totenzahl in nur wenigen Monaten sei den Behörden und Ermittlern aufgefallen. Man wolle mit den Exhumierungen und Untersuchungen die tatsächlichen Todesursachen feststellen. Die Patienten in dem Hospiz waren allesamt unheilbar krank und zumeist in fortgeschrittenem Alter, daher müsse nun festgestellt werden, ob eine überhöhte Dosis des Medikaments Midazolam zum Tod geführt hatte, hieß es weiter.

Die ersten Exhumierungen haben demnach bereits am vergangenen Montag begonnen. Anfang Mai würden die anderen Leichen untersucht. Wie die Zeitung „Corriere della Sera“ berichtet, könne es nach den Autopsien und toxikologischen Untersuchungen weitere 60 bis 90 Tage dauern, bis die Ärzte Berichte vorlegen können. Die örtliche Gesundheitsbehörde von Foggia habe den Ermittlern ihre volle Unterstützung angeboten, hieß es weiter. (dpa)

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