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Ein pakistanischer Soldat (r) und Kämpfer der Taliban stehen Wache an einem Grenzübergang zwischen Pakistan und Afghanistan in der Provinz Khyber Pakhtunkhwa auf den jeweiligen Seiten der Länder.

© dpa/AP

Update

Nach Tötung von Frauen und Kindern: Heftige Kämpfe im Grenzgebiet von Afghanistan und Pakistan

Mit „schweren Waffen“ lieferten sich afghanische Grenztruppen und pakistanische Militärposten grenzüberschreitende Auseinandersetzungen. Beide Seiten erklären diese nun für beendet.

| Update:

Nach einem pakistanischen Luftangriff auf Afghanistan mit mehreren Toten haben sich Sicherheitskräfte beider Länder heftige Auseinandersetzungen geliefert. Nach Angaben der in Afghanistan herrschenden Taliban wurden die Kämpfe am Dienstag bereits wieder eingestellt.

Dem afghanischen Verteidigungsministerium zufolge hatten afghanischen Grenztruppen als Vergeltung für den Luftangriff pakistanische Militärposten entlang der Grenze mit „schweren Waffen“ beschossen - beide Seiten berichteten zudem von grenzüberschreitenden Scharmützeln.

Ein ranghoher Polizeibeamter im pakistanischen Grenzbezirk Kurram sagte der Nachrichtenagentur AFP, afghanische Sicherheitskräfte hätten das Gebiet mit Mörsergranaten attackiert.

Drei Sicherheitsposten und fünf Häuser seien teilweise beschädigt und neun Menschen, darunter vier Sicherheitskräfte, verletzt worden. „Heute herrscht Ruhe an der Grenze und die Sicherheitskräfte haben ihre Positionen verstärkt“, fügte der Bedienstete hinzu.

Auch Taliban erklären Kämpfe für beendet

In der Nacht zum Montag waren nach Angaben der Taliban acht Menschen bei pakistanischen Luftangriffen getötet worden. Pakistanische Kampfjets hatten demnach gegen 03.00 Uhr (Sonntag, 23.00 MEZ) Wohnhäuser in den grenznahen Provinzen Chost und Paktika angegriffen.

Alle Toten seien Frauen und Kinder. Die Taliban sprachen von einem „Angriff auf die Souveränität Afghanistans“.

Auch ein Sprecher der Taliban-Regierung in Afghanistan erklärte die Scharmützel am Dienstag für beendet. „Die Lage ist ruhig, die Kämpfe haben aufgehört“, sagte Sabihullah Mudschahid der AFP.

Am Samstag waren bei einem Selbstmordanschlag in der Region Nord-Waziristan in der Unruheprovinz Khyber Pakthunkhwa nahe der afghanischen Grenze mindestens sieben pakistanische Soldaten getötet worden.

Anschläge durch militante Gruppierungen, insbesondere durch die pakistanischen Taliban (TTP), haben in Pakistan zuletzt wieder zugenommen. Die Regierung in Islamabad wirft militanten Gruppen aus Afghanistan vor, bewaffnete Angriffe in Pakistan ausgeführt zu haben.

In der Vergangenheit war es bereits zu vorübergehenden Grenzschließungen nach Schusswechseln zwischen Grenztruppen auf beiden Seiten gekommen. Luftangriffe könnten eine weitere Stufe der Eskalation bedeuten. Das pakistanische Militär hat nach eigenen Angaben zuletzt im April 2022 Luftangriffe auf Ziele in Afghanistan durchgeführt. (AFP, dpa)

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