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Der Leiter der Wagner-Gruppe, Jewgeni Prigoschin (Archivbild)

© dpa/AP/Uncredited

Nach Kritik Prigoschins: Wagner-Söldner in der Ukraine erhalten nun offenbar Munition

Tagelang hatte der Wagner-Chef ausbleibende Munitionslieferungen beklagt. In Tonaufnahmen redete er sich in Rage und beschuldigte den Verteidigungsminister des „Hochverrats“.

Der Chef der russischen Söldnertruppe Wagner hat nach seiner scharfen Kritik an der Versorgung durch die russische Armee baldige Munitionslieferungen an seine Kämpfer in der Ukraine bekannt gegeben.

„Heute um 6.00 Uhr morgens haben sie angekündigt, dass die Lieferung von Munition beginnt“, sagte Wagner-Chef Jewgeni Prigoschin laut einer Erklärung, die am Donnerstag in den Online-Netzwerken verbreitet wurde. Die „wichtigsten Papiere“ seien bereits unterzeichnet worden. „Höchstwahrscheinlich rollt der Ball jetzt.“

Prigoschin hatte Generalstabschef Waleri Gerassimow und Verteidigungsminister Sergej Schoigu am Dienstag beschuldigt, „Hochverrat“ zu begehen, indem sie die von den Söldnern geforderte Ausrüstung nicht lieferten. Es gebe in der Militärspitze eine „Frontalopposition“ gegen seine Truppe, die „nichts weniger als ein Versuch zur Zerstörung Wagners“ sei, sagte Prigoschin.

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Am Mittwoch rief er seine Landsleute in einem ungewöhnlichen Schritt dazu auf, ihn in seiner Forderung nach Munition zu unterstützen und Druck auf die Armee auszuüben.

Es gebe genügend Geschosse, „aber karrieregeile Politiker, Dreckskerle, Mistviecher müssen erst ihre Unterschrift leisten“, damit diese geliefert würden, schimpfte Prigoschin in einer Audiobotschaft.

Wagner-Söldner kämpfen in Bachmut

Am Donnerstag bedankte sich Prigoschin bei allen, „die Druck ausgeübt und Entscheidungen getroffen haben“ – „auch auf höchster Ebene“. Die Lieferung von Munition werde das Leben von „Hunderten, wenn nicht Tausenden“ Menschen retten, die in der Ukraine „ihr Vaterland verteidigen“, sagte der Wagner-Chef.

Der beispiellose Aufruf des Wagner-Chefs war als weiterer Beleg für das Ausmaß der Spannungen zwischen der Söldnertruppe und dem russischen Generalstab gewertet worden.

Die Wagner-Einheiten sind unter anderem seit Monaten im erbitterten Kampf um Bachmut im Einsatz und agieren weitgehend unabhängig vom russischen Militärkommando. (AFP/Reuters)

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