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Afghanische Kinder stehen am 15. Oktober 2023 vor ihren Notzelten in einem erdbebengeschädigten Gebiet des Distrikts Injil in der Provinz Herat.

© AFP/MOHSEN KARIMI

Nach Erdbeben in Afghanistan: Menschen schlafen auf offenem Gelände in kleinen Zelten

Am Sonntag ist Herat an der Grenze zum Iran wieder von einem schweren Erdbeben erschüttert worden. Wie die WHO berichtet, soll sich die Provinz in eine Zeltstadt verwandelt haben.

Nach den verheerenden Erdbeben in Afghanistan hat sich die Hauptstadt der betroffenen Provinz Herat nach Angaben von Helfenden vor Ort und Anwohnern in eine Zeltstadt verwandelt. „Familien schlafen auf offenem Gelände in kleinen Zelten, da sie wegen der Nachbeben und weiterer Erdbeben Angst haben, sich im Haus aufzuhalten“, so die Weltgesundheitsorganisation am Montag auf der Online-Plattform X (ehemals Twitter).

In der Provinz nahe dem Iran waren vor mehr als einer Woche bei mehreren Erdbeben laut Medienberichten, die sich auf offizielle Statistiken beriefen, fast 2500 Menschen ums Leben gekommen. Mehr als 2000 Menschen wurden demnach verletzt. Das UN-Nothilfebüro OCHA hatte die Zahl der Todesopfer mit mehr als 1000 angegeben. Vergangenen Sonntag kam es zu einem weiteren Erdbeben.

Nach Angaben der Vereinten Nationen sind fast 20 000 Menschen von der Katastrophe betroffen. Rund 3000 Häuser seien teilweise oder vollständig zerstört worden. 20 Dörfer wurden vollständig dem Erdboden gleichgemacht, hieß es weiter. Mehr als 90 Prozent der bei den verheerenden Erdbeben ums Leben gekommenen Menschen sind Frauen und Kinder.

Der nahende Winter erschwert die Lage vor Ort zusätzlich. „Herats Nächte sind sehr kalt“, berichtete ein Arzt vor Ort der Deutschen Presse-Agentur. Genug Zelte, um die Menschen warmzuhalten, gebe es jedoch nicht. „Die Menschen verbringen die Nächte trotz der Stürme und des Regens im Freien“, beschrieb auch ein Anwohner die Lage. (dpa)

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