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Ein Pater in einer Kirche (Symbolbild).

© Kitty Kleist-Heinrich TSP

Update

Nach Entführung vor einem Jahr in Mali: Deutscher Pater Hans-Joachim Lohre ist wieder frei

Im November 2022 ist der deutsche Pater Hans-Joachim Lohre vor einer Messe verschwunden. Jetzt ist er wieder frei und zurück in Deutschland.

| Update:

Der in Mali entführte deutsche Pater Hans-Joachim Lohre ist wieder frei. Das teilten ein Regierungsvertreter in Mali sowie zwei Vertreter des Erzbistums am Sonntag mit, die anonym bleiben wollten. Das Auswärtige Amt bestätigte am Montag die Freilassung des im westafrikanischen Krisenstaats Mali vor einem Jahr verschleppten deutschen Pastors Hans-Joachim Lohre. Der aus Westfalen stammende Katholik sei inzwischen in Deutschland angekommen.

Der Pater, der rund 30 Jahre in Mali gelebt hatte, war im November 2022 in der malischen Hauptstadt Bamako verschwunden.

Lohre war damals zu einer Messe, die er halten sollte, nicht erschienen. Sein Auto war vor seinem Haus geparkt, an seinem Mobilfunktelefon ging der Anrufbeantworter dran.

Lohre unterrichtete am Institut für christlich-islamische Bildung in Bamako. Der Geistliche war auch verantwortlich für ein Glaubens- und Begegnungszentrum in Bamako.

Zu seiner Entführung bekannte sich nach AFP-Informationen niemand. Angaben zu seinem Gesundheitszustand oder zu den Umständen seiner Freilassung wurden zunächst nicht gemacht.

Lohre ist der zweite Deutsche, der in weniger als einem Jahr in der Sahelzone freikam, nachdem im Dezember 2022 der Entwicklungshelfer Jörg Lange freigelassen worden war. Lange war am 11. April 2018 im Westen Nigers an der Grenze zu Mali entführt worden. Eine Reihe ausländischer Geiseln, darunter ein Südafrikaner und ein italienisches Ehepaar mit ihrem Sohn, werden weiterhin in der Sahelzone festgehalten.

In der Vergangenheit gab es im westafrikanischen Mali immer wieder Entführungen christlicher Geistlicher. Das Land ist seit Jahren Schauplatz von Angriffen islamistischer Extremisten, die 2012 im Norden des Landes begannen und später auch auf die Nachbarländer Niger und Burkina Faso übergriffen.

Seit 2013 sollte die UN-Friedensmission Minusma helfen, das Land zu befrieden und die Zivilbevölkerung zu schützen. Malis 2020 durch einen Putsch an die Macht gekommene Militärregierung hatte Mitte Juni ein sofortiges Ende der Minusma verlangt. Die vom UN-Sicherheitsrat daraufhin gesetzte Frist für den Abzug ist der 31. Dezember. Auch die Bundeswehr, die zeitweise mit etwa 1200 Soldaten an der Mission beteiligt war, zieht derzeit ab. (AFP, dpa)

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