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Ein fortgespültes Auto liegt nach einer Sturzflut in Indien unter einem Baum.

© picture alliance/dpa/AP

„Menschen, Straßen und Brücken mitgerissen“: Mindestens 14 Tote nach Sturzflut in Indien

Nach schweren Regenfällen in Indien kam es im Bundesstaat Sikkim zu einer Sturzflut. Mindestens 14 Menschen starben infolge der Überschwemmungen, 102 werden noch vermisst.

| Update:

Bei der verheerenden Überflutung eines Himalaya-Gletschersees im Nordosten Indiens sind mindestens 14 Menschen ums Leben gekommen. Die Fluten hätten in vier Bezirken des Bundesstaates Sikkim Verwüstungen angerichtet und „Menschen, Straßen und Brücken mitgerissen“, sagte ein Armeesprecher am Donnerstag der Nachrichtenagentur AFP.

Wie die örtlichen Behörden Bundesstaat Sikkim am Mittwochabend (Ortszeit) mitteilten, wurden mindestens 102 weitere Menschen vermisst, nachdem der im Himalaya gelegene Lhonak-See über die Ufer getreten war und ein Gebirgstal überflutet hatte.

Die Behörden erklärten, die Straßen seien „schwer“ beschädigt und 14 Brücken von den Wassermassen weggespült worden.

Nach Sturzflut in Indien: Suche nach Vermissten erschwert

Unter den Vermissten befinden sich nach Angaben der Armee 22 Soldaten. Ein Soldat konnte demnach gerettet werden.

Nach einer Sturzflut in Indien sind immer noch viele Ortschaften überschwemmt, wie hier Rangpo.
Nach einer Sturzflut in Indien sind immer noch viele Ortschaften überschwemmt, wie hier Rangpo.

© picture alliance/dpa/AP

Ein Rettungseinsatz sei im Gange, hieß es. Der matschige Boden erschwere aber die Suche nach den Vermissten, erklärte ein Sprecher des Verteidigungsministeriums am Mittwoch. Die Wetterbehörde warnte vor Erdrutschen.

In der Nacht auf Mittwoch habe es in dem betroffenen nordöstlichen Bundesstaat Sikkim heftig geregnet, was unter anderem zu einem starken Pegelanstieg des Flusses Teesta geführt habe.

Überschwemmungen in Indien: Die Hintergründe

Auf Satellitenbildern der indischen Weltraumbehörde war zu sehen, dass der Lhonak-See über Nacht um fast zwei Drittel seiner Größe geschrumpft war - was der Fläche von etwa 150 Fußballfeldern entspricht. Der Lhonak-See liegt am Fuße eines Gletschers nahe des Kangchenjunga, des dritthöchsten Berges der Welt.

Wegen des Klimawandels und des damit einhergehenden Temperaturanstiegs schmilzt das Eis vieler Gletscher schneller. Gletscherseen treten daher immer häufiger über die Ufer. Klimaforscher warnen vor einer zunehmenden Gefahr durch derartige Überschwemmungen im gesamten Himalaya-Gebirge. (AFP, Reuters, dpa)

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