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Pro-palästinensischer Protest im Iran.

© REUTERS/WANA NEWS AGENCY

Update

Mehrere Treffen in Beirut: Der Iran soll mit der Hamas über Wochen am Angriffsplan gegen Israel gearbeitet haben

Laut einem Bericht des „Wall Street Journal“ soll der Iran eng in die Vorbereitung des Überfalls auf Israel eingebunden gewesen sein. Beweise dafür sehen US-Offizielle bisher aber nicht.

| Update:

Israels Präsident Izchak Herzog hat den Iran für den Großangriff der Hamas mitverantwortlich gemacht. Die „unverzeihliche Sünde“ sei nicht nur „von einer mörderischen Terrororganisation angeführt“ worden, „sondern auch von einer bösen Achse, deren Basis im Iran liegt“, sagte er am Sonntagabend in einer Ansprache an die Nation. Irans Stellvertreter arbeiteten unermüdlich daran, Israel zu zersetzen.

Eine Recherche des „Wall Street Journal“ (WSJ) legt nun nahe, dass der Iran mit der Hamas in der Vorbereitung des Angriffs aus Israel zusammengearbeitet haben könnte. Unter Berufung auf hochrangige Mitglieder der Hamas und der libanesischen Terrorgruppe Hisbollah berichtet die Zeitung, dass am vergangenen Montag bei einem Treffen in Beirut grünes Licht für den Angriff gegeben wurde.

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Demnach koordinierten Offiziere von Irans berüchtigten Revolutionsgarden zusammen mit der Hamas seit August den Angriff auf Israel. Die Attacken seien bei mehreren Treffen in Beirut ausgearbeitet worden. Sogar der iranische Außenminister soll zweimal an den Treffen teilgenommen haben.

Die US-Sicherheitsbehörden haben aber nach eigenen Angaben bisher keine konkreten Hinweise auf eine Beteiligung des Iran. Das sagte ein ranghoher Regierungsmitarbeiter in einem Telefon-Briefing am Samstag. Auch das „WSJ“ merkt das an.

Wenn die Quellen Hamas und Hisbollah sind, würde ich sehr vorsichtig sein.

Ian Bremmer, Präsident der Beratungsfirma Eurasia Group

Ian Bremmer, Gründer und Präsident der Beratungsfirma Eurasia Group, warnt vor voreiligen Schlüssen. Dem Tagesspiegel sagte Bremmer, einerseits stimme der Bericht mit seiner Ansicht überein, dass die Hamas diese Operation nicht geplant haben könnte, ohne dass der Iran davon Kenntnis gehabt und dies zumindest in Teilen unterstützt habe.

„Wenn der Iran grünes Licht gab, zeigt das, dass sie bereit sind, ein sehr großes Risiko zu einer Zeit einzugehen, in der sich die Dinge in der Region eigentlich in ihre Richtung entwickeln“, sagte Bremmer weiter. Aber er sagte auch: „Wenn die Quellen Hamas und Hisbollah sind, würde ich sehr vorsichtig sein.“

Die Hamas hatte zwischendurch eine Beteiligung des Iran zugegeben, sie aber auch wieder bestritten. Der Iran hatte die Angriffe öffentlich begrüßt.

Die eng mit dem Iran verbündete Schiitenorganisation Hisbollah hatte zuvor Solidarität mit der Hamas bekundet. Die Hisbollah übernahm am Sonntag auch die Verantwortung für einen Raketenbeschuss aus dem Südosten Libanons auf von Israel besetzte Gebiete.

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