zum Hauptinhalt
Afghanische Familien an Bord von Lastwagen warten auf die Abfertigung an einem Grenzübergang. Bild vom 31.10.

© dpa/Muhammad Sajjad

Massenvertreibung aus Pakistan: UN sieht humanitäre Krise an afghanischer Grenze

Täglich verlassen Tausende afghanische Geflüchtete Pakistan. Für Afghanistan ist es jedoch schwierig, die hohe Anzahl an Familien aufzunehmen. Die Lage der Rückkehrer sei verzweifelt, sagt die UN.

Angesichts der anhaltenden Massenvertreibung afghanischer Geflüchteter aus Pakistan sprechen die Vereinten Nationen von einer humanitären Krise an der afghanisch-pakistanischen Grenze.

„Ihre Lage ist verzweifelt“, beschreibt die UN-Organisation für Migration (IOM) die Situation der Rückkehrer am Dienstag. „Die meisten Menschen sagten uns, dass sie gezwungen waren, das Land zu verlassen und ihr Hab und Gut und ihre Ersparnisse zurückzulassen.“

Aktuell verlassen täglich Tausende afghanische Geflüchtete Pakistan. Die Regierung in Islamabad hatte Geflüchteten ohne Aufenthaltsstatus eine Frist zur freiwilligen Ausreise bis zum 1. November gesetzt, andernfalls drohe ihnen die Verhaftung und Ausweisung.

Polizeibeamte versuchen, Einwanderer zu kontrollieren, die sich an einem Schalter der pakistanischen Nationalen Datenbank- und Registrierungsbehörde versammelt haben. Bild vom 7.11.2023.
Polizeibeamte versuchen, Einwanderer zu kontrollieren, die sich an einem Schalter der pakistanischen Nationalen Datenbank- und Registrierungsbehörde versammelt haben. Bild vom 7.11.2023.

© dpa/Fareed Khan

Seit dieser Ankündigung sind nach Angaben pakistanischer Behörden in den Grenzprovinzen mehr als 340.000 Afghanen in ihr Heimatland zurückgekehrt.

Nach Jahrzehnten der Konflikte, Instabilität und Wirtschaftskrise sei es für Afghanistan jedoch schwierig, die hohe Anzahl an zurückkehrenden Familien aufzunehmen. „Angesichts von mehr als sechs Millionen Binnenvertriebenen im ganzen Land stehen die aus Pakistan zurückkehrenden Afghanen vor einer prekären, ungewissen Zukunft“, teilte die IOM mit.

Vor allem angesichts des bevorstehenden Winters bräuchten die Rückkehrer dringende Hilfe, jedoch sei auch langfristige Unterstützung gefragt. (dpa)

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false