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Es soll seit 7 Uhr eine Feuerpause Israels geben.

© Imago/Ismael Mohamad

Update

Lokale Feuerpause im Süden?: Israels Armee will Zivilisten Flucht aus dem Gazastreifen ermöglichen

Israel hatte vor, den Beschuss auf den Fluchtwegen im Gazastreifen zeitweise einzustellen. Ägypten warf Israel vor, die Öffnung des Grenzübergangs sowie Hilfslieferungen zu verhindern.

| Update:

Die israelische Armee wollte es Zivilisten mit einer Feuerpause am Montagvormittag ermöglichen, aus dem Norden in den Süden des Gazastreifen zu flüchten. Sie kündigte an, ihre Angriffe auf den Fluchtwegen in der Zeit von 8.00 bis 12.00 Uhr (Ortszeit, 7.00 bis 11.00 Uhr MESZ) auszusetzen, erklärte Armeesprecher Avichay Adraee am Montag im vormals Twitter genannten Onlinedienst X. Ob es dazu kam und wie viele Zivilisten flüchten konnten, blieb nach Verstreichen der Frist allerdings unklar.

Die israelische Regierung dementierte die Berichte über eine angeblich geplante Feuerpause. „Es gibt keine Waffenruhe“, teilte das Büro des israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu mit. Auch die radikal-islamische Hamas erklärte, keine Kenntnis über eine Feuerpause zu humanitären Zwecken zu haben.

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Berichten zufolge sollte der Grenzübergang Rafah am Montag geöffnet werden und ausländische Staatsangehörige Gaza verlassen können. Die „Washington Post“ berichtete, dass hunderte Menschen dort warteten. Gleichzeitig sollten humanitäre Hilfsgüter nach Gaza gebracht werden, das seit Tagen von allen Versorgungslinien abgeschnitten ist.

„Wir gehen davon aus, dass die Situation am Grenzübergang Rafah unbeständig und unvorhersehbar bleiben wird, und es ist unklar, ob oder wie lange Reisende den Grenzübergang passieren dürfen“, reagierte die US-Botschaft in Israel auf entsprechende Medienberichte über die bevorstehende Öffnung. Es sei ratsam, sich in die Nähe des Grenzübergangs zu begeben.

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Hilfsgüter kommen bislang nicht nach Gaza

Bislang jedoch verhindert die geschlossene Grenze die Lieferung lebenswichtiger Hilfsgüter aus Ägypten. Nach Angaben mehrerer ägyptischer Augenzeugen hatten Hilfskonvois am Montag noch nicht die Stadt al-Arisch verlassen, die sich etwa 40 Kilometer östlich von Rafah befindet.

Der Leiter des Ägyptischen Roten Halbmonds im Nord-Sinai, Chaled Sajid, erklärte der Deutschen Presse-Agentur, dass rund 2000 Tonnen Hilfsgüter bereitstünden. Darunter seien 40.000 Decken, rund 300.000 Kisten mit Medikamenten und auch Kleidung.

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Die Lastwagen stünden in Al-Arisch zur Abfahrt bereit, hieß es. Ägypten arbeite eng mit den Vereinten Nationen und dem Roten Kreuz zusammen, um Hilfe bereitzustellen und das Leid der palästinensischen Zivilbevölkerung in Gaza zu lindern, sagte der ägyptische Außenminister Samih Schukri. Er warf Israel vor, die Öffnung des Grenzübergangs zu verhindern. Israel habe bislang noch keine Stellung dazu bezogen, sagte Schukri.

Israel hatte sich zuvor laut israelischen Medienberichten bereit erklärt, die seit Kriegsbeginn verhängte Einfuhrsperre für Strom, Wasser, Treibstoff und Lebensmittel teilweise zu lockern. Unbestätigten Berichten der libanesischen Zeitung „Al-Achbar“ zufolge haben die USA der radikalislamischen Hamas humanitäre Hilfe für den Gazastreifen im Austausch für die Freilassung entführter Bürger angeboten.

Der israelische Armeesprecher Daniel Hagari bekräftigte am Montagmorgen, dass die Hamas Menschen daran hindert, sich wie von Israel angewiesen vom Norden in den Süden des Gazastreifens in Sicherheit zu begeben. „Leider missbraucht die Hamas ihre Bevölkerung als Schutzschilde, und es werden Zivilisten getötet“, sagte Hagari.

Hunderttausende von Gaza-Einwohnern hätten sich aber bereits in den südlichen Abschnitt des Küstenstreifens begeben, so der Sprecher. Die Vereinten Nationen hatten Israels Evakuierungsanweisung kritisiert und vor einer humanitären Katastrophe gewarnt. (Tsp, Agenturen)

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