Tagesspiegel Plus
Lehren der deutschen Wiedervereinigung: „Aus südkoreanischer Sicht ist das ein seltsames Phänomen“
Der südkoreanische Intellektuelle Kim Nury will nicht die Fehler der Deutschen bei der Wiedervereinigung wiederholen. Aber erst einmal bräuchten Nord- und Südkorea einen Friedensvertrag.
Von Felix Lill
Herr Kim, am 3. Oktober ist Tag der Deutschen Einheit. Interessiert man sich in Korea dafür?
Für Nordkorea kann ich das kaum beurteilen. Als Südkoreaner ist es mir verboten, in den Norden zu reisen oder mit Nordkoreanern im Austausch zu stehen. Aber für Südkorea kann ich sagen: auf jeden Fall. Jedes Jahr am 3. Oktober liest man in Zeitungsartikeln über den märchenhaften Mauerfall und die Wiedervereinigung. Deutschland gilt daher immer wieder als Referenz für das geteilte Korea.
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