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US-Präsident Joe Biden.

© AFP/MANDEL NGAN

Update

„Ich weiß, was zum Teufel ich tue“: Biden wehrt sich gegen Zweifel an seiner geistigen Fitness – und patzt wieder

Ein Sonderbericht entlastet Biden bei der Geheimdokumenten-Affäre, doch stellt seine Gedächtnisleistung in Zweifel. Als er sich wehren will, unterläuft dem 81-Jährigen der nächste Lapsus.

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US-Präsident Joe Biden hat nach der Veröffentlichung des Ermittlungsberichts in der Affäre um Geheimdokumente darauf gepocht, dass sein Gedächtnis „in Ordnung“ sei. „Ich meine, ich bin ein älterer Mann, und ich weiß, was zum Teufel ich tue. Ich bin Präsident und ich habe dieses Land wieder auf die Beine gebracht“, sagte Biden am Donnerstagabend (Ortszeit) bei einem kurzfristig anberaumten Pressestatement.

Der 81-Jährige war während seiner Ansprache sichtlich aufgebracht und beantwortete einige Fragen der anwesenden Medienvertreter, die ihn unter anderem kritisch zu seinem Alter, seiner geistigen Verfassung und Eignung für das Präsidentenamt befragten.

Thema im Sonderbericht: Bidens geistige Verfassung

Sonderermittler Robert Hur hatte einige Stunden zuvor seinen Bericht in der Affäre um den Umgang Bidens mit Geheimdokumenten veröffentlicht. Darin heißt es, dass keine Anklage gegen Biden erhoben werde, dieser aber absichtlich als Privatmann Verschlusssachen aufbewahrt habe. Der Bericht des Sonderermittlers bezieht dabei Stellung zu Bidens geistiger Verfassung. An einer Stelle heißt es, Biden habe sich nicht erinnern können, wann sein Sohn Beau gestorben sei.

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Wie zur Hölle kann er es wagen, das aufzubringen“, schimpfte Biden über den Sonderermittler. Als die Frage nach seinem Sohn in den Befragungen aufgekommen sei, habe er sich gedacht, das gehe den Sonderermittler nichts an, so der Demokrat weiter.

Gleichzeitig wies Biden Anschuldigungen aus dem Bericht vehement zurück. Er beteuerte etwa, keine geheimen Informationen mit seinem Ghostwriter für ein Buch geteilt zu haben. Mit Blick auf den Fund zahlreicher Verschlusssachen in Kisten in seinem Haus gestand er aber ein, dass er besser darauf hätte achten sollen, wie die Dokumente gelagert werden.

Biden macht Al-Sisi zum Präsidenten von Mexiko

Doch während er Zweifel an seiner geistigen Verfassung ausräumen wollte, unterlief ihm gleich ein weiterer Lapsus: Als er sich zur Lage im Gazastreifen äußern wollte, verwechselte er Mexiko und Ägypten.

„Wie Sie wissen, wollte der Präsident von Mexiko, Al-Sisi, zunächst nicht den Grenzübergang öffnen, um humanitäre Hilfe hereinzulassen“, sagte Biden am Donnerstag bei einem Pressestatement im Weißen Haus. Biden meinte an dieser Stelle offensichtlich den ägyptischen Präsidenten und bezog sich auf den Grenzübergang Rafah, über den Hilfsgüter in den Gazastreifen gelangen.

Macron als Mitterrand / Merkel als Kohl

Die Zahl von derlei Verwechslung häuft sich aktuell: vor wenigen Tagen brachte er den französischen Präsidenten Emmanuel Macron mit seinem verstorbenen Vorgänger François Mitterrand durcheinander.

Und erst am Vortag meinte sich Biden an ein Gespräch mit Helmut Kohl bei einem G7-Gipfel 2021 zu erinnern. Kohl war allerdings bereits 2017 verstorben. Es war Angela Merkel, die Deutschland bei jenem Treffen der Staatschefs vertrat. (dpa)

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