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Der Gründer der Inkatha Freedom Party (IFP), Mangosuthu Buthelezi (Archivbild).

© AFP/RAJESH JANTILAL

„Herausragender Anführer“: Südafrikas umstrittener ehemaliger Innenminister Mangosuthu Buthelezi ist tot

Südafrikas Präsident trauert um Mangosuthu Buthelezi. Als Gründer der IFP und Kämpfer für die Zulu-Kultur hat er Spuren in der Geschichte hinterlassen – nicht ohne Kontroversen.

Der ehemalige südafrikanische Innenminister und Gründer der Inkatha Freedom Party (IFP), Mangosuthu Buthelezi, ist tot. Buthelezi starb am Samstag im Alter von 95 Jahren, wie Südafrikas Präsident Cyril Ramaphosa mitteilte.

Ramaphosa zeigte sich „zutiefst traurig“ über den Tod des langjährigen IFP-Vorsitzenden und würdigte ihn als einen „herausragenden Anführer im politischen und kulturellen Leben unserer Nation“, darunter auch das „Auf und Ab unseres Freiheitskampfes“.

Buthelezi war einer der letzten überlebenden Protagonisten des Anti-Apartheid-Kampfes am Kap. Er galt lange Zeit als Hoffnungsträger und Freiheitskämpfer, wurde von seinen früheren Verbündeten und späteren Gegnern beim Afrikanischen Nationalkongress (ANC) aber auch als Handlanger der Apartheid-Regierung kritisiert.

Buthelezi war eine wichtige Führungsfigur für die Volksgruppe der Zulu in Südafrika. Während der Apartheid war er Regierungschef des pseudo-autonomen Homelands Kwazulu. 1975 gründete er die IFP, zunächst als Organisation für die Zulu-Kultur.

Mangosuthu Buthelezi, Führer des Kwazulu Homelands und Präsident der Inkatha-Bewegung, hält am 20. November 1989 eine Rede auf einer Kundgebung der konservativen Zulu-Bewegung Inkatha in Durban.

© AFP/WALTER DHLADHLA

Anders als Mandelas ANC lehnte er den bewaffneten Kampf gegen die rassistische weiße Apartheidregierung ab und trat für eine gewaltfreie Konfliktlösung ein.

Rivalität zu Mandelas ANC

Apartheid war eine staatliche Doktrin, nach der früher Schwarze und Weiße in Südafrika voneinander getrennt wurden. Zwar forderte er die Freilassung seines Weggefährten Mandela, doch wurde er auch durchaus als gewiefter Profiteur der weißen Apartheidregierung gesehen.

Die Rivalität zur langjährigen Freiheitsbewegung und späteren Regierungspartei ANC führte in den Jahren des Übergangs zur Demokratie zu tödlicher Gewalt mit Tausenden Todesopfern.

Wegen Aufwiegelung zur Gewalt im Vorfeld der ersten demokratischen Wahlen in Südafrika 1994 wurde Buthelezi vorgeworfen, Handlanger der weißen Machthaber zu sein. Dennoch wurde er als Innenminister in die Regierung der Nationalen Einheit unter Präsident Nelson Mandela berufen. Buthelezi behielt den Posten bis ins Jahr 2004.

2019 trat er im Alter von 90 Jahren nach 44 Jahren im Amt als IFP-Vorsitzender zurück. Nach dem Tod von Zulu-König Goodwill Zwelithini im Jahr 2021 vermittelte Buthelezi noch im anschließenden Thronfolgestreit. Einen seiner letzten öffentlichen Auftritte hatte der einst mächtige IFP-Chef bei einer jährlichen Zulu-Kulturveranstaltung vor einem Jahr. (AFP/dpa)

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