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Getreidesilos im Hafen von Odessa.

© dpa/Jussi Nukari

Update

1000 Tonnen Getreide vernichtet: Russland greift Hafen von Odessa mit Drohnen und Raketen an

Bei dem russischen Angriff auf die Hafenstadt Odessa fiel nach Angaben der ukrainischen Behörden der Strom aus. Eine Person wurde dabei verletzt und die Hafeninfrastruktur stark beschädigt.

| Update:

Die Ukraine meldet nach einem russischen Luftangriff erhebliche Schäden in der Schwarzmeer-Region Odessa. „Ein weiterer massiver Angriff auf Odessa“, erklärte Wirtschaftsministerin Julia Swyrydenko am Montag. Getreidelager seien zerstört und der Hafen von Odessa erheblich beschädigt worden. In den Silos befanden sich nach Angaben der Regionalregierung fast 1000 Tonnen Getreide. Eine Frau sei verletzt in ein Krankenhaus gebracht worden. 

Nach Angaben der ukrainischen Armee setzten die russischen Streitkräfte 19 Schahed-Drohnen aus iranischer Produktion, zwölf Kalibr-Raketen sowie zwei Überschallraketen vom Typ Onyx ein. Auch ein U-Boot sei mobilisiert worden. Alle Drohnen und elf Kalibr-Raketen seien von der Luftabwehr abgeschossen worden, zwei davon in den knapp 200 Kilometer voneinander entfernten Regionen Mykolajiw im Süden und Kirowograd im Zentrum des Landes, erklärte die Armee. 

Auch das Stromnetz wurde nach Angaben des Energieministeriums beschädigt. Mehr als 1000 Kunden seien in der Region Odessa ohne Elektrizität. Nach Angaben des ukrainischen Militärs setzte Russland zwei Hyperschallraketen ein, um die Getreidelager zu zerstören. Der nächtliche Schlag reiht sich ein in eine ganze Serie von Raketen- und Drohnenangriffen, mit denen Russland nach Ansicht von Kiew versucht, das Verschiffen von Agrarprodukten zu behindern.

In einem Hochhaus, das nicht zum Wohnen genutzt werde, sei ein Feuer ausgebrochen. Dies sei schnell gelöscht worden. Nach Angaben der Heeresstelle Süd handelt es sich dabei um das Gebäude des Fährbahnhofs und das angrenzende leerstehende Hotel.

Auch ein Lagerhaus und ein Privathaus im Bezirk Odessa wurden demnach beschädigt. Zudem sei eine Frau verletzt worden, die im Krankenhaus behandelt werde, teilte Kiper mit.

Die ukrainische Luftwaffe hatte zuvor bei Telegram vor Angriffen mit Shahed-Drohnen, Kalibr-Raketen und Oniks-Marschflugkörpern gewarnt. Militärgouverneur Kiper rief die Einwohner der Hafenstadt und der Region dazu auf, sich in Sicherheit zu bringen und die Schutzräume nicht vorzeitig zu verlassen. In der gesamten Ukraine herrschte in der Nacht vorübergehend Luftalarm.

Russland führt seit nunmehr 19 Monaten einen brutalen Angriffskrieg gegen die Ukraine. Dabei geraten auch die strategisch wichtigen ukrainischen Schwarzmeerhäfen immer wieder unter Beschuss. Beobachter sehen in dem jüngsten Angriff einen möglichen Vergeltungsschlag für den ukrainischen Raketenangriff auf das Hauptquartier der russischen Schwarzmeerflotte auf der annektierten Halbinsel Krim am Freitag. (dpa)

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