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Seit April müssen sich immer mehr Menschen in Sicherheit bringen.

© REUTERS/ZOHRA BENSEMRA

Flucht aus dem Bürgerkrieg: Bereits 500.000 Menschen haben den Sudan verlassen

Rund eine halbe Million Menschen sind seit April aus dem Bürgerkrieg im Sudan geflohen. Die Vereinten Nationen warnen vor einem „Exodus“.

Die Zahl der Menschen, die aus dem nordostafrikanischen Bürgerkriegsland Sudan fliehen, hat nach Angaben der Vereinten Nationen (UN) die 500.000-Marke überschritten.

Bald könnten es noch mehr werden, warnte UN-Flüchtlingskommissar Filippo Grandi am Dienstag in der kenianischen Hauptstadt Nairobi. „Falls wir diese Waffen nicht zum Schweigen bringen, wird der Exodus sudanesischer Menschen weitergehen“, sagte er.

Seit Mitte April liefern sich im Sudan die zwei wichtigsten Generäle des Landes einen blutigen Machtkampf. Mehrere Versuche, mit internationaler Unterstützung Waffenruhen zu organisieren, sind bislang gescheitert.

Zahlreiche Zivilistinnen und Zivilisten sind bereits Opfer der Kämpfe geworden. Die Hilfsorganisation Ärzte ohne Grenzen bereichtete am Dienstag von schwerer Gewalt gegen Geflüchtete in der Provinz Darfur.

In nur vier Tagen seien rund 15.000 Menschen in das Nachbarland Tschad geflohen. Bei der Flucht aus der Stadt Al Dschunaina, 35 Kilometer von der tschadischen Grenze entfernt, seien Menschen beschossen und getötet worden.

Halime Adam Moussa aus dem Sudan ist bereits zum zweiten Mal in ihrem Leben ins Nachbarland Tschad geflohen.

© REUTERS/ZOHRA BENSEMRA

Ein Ende der Kämpfe ist nicht abzusehen. „Das Ausmaß und die Geschwindigkeit des sudanesischen Abstiegs in Tod und Zerstörung ist beispiellos“, sagte UN-Generalsekretär Antonio Guterres diese Woche.

Die internationale Gemeinschaft will nun finanzielle Hilfe leisten. Bei einer Geberkonferenz für den Sudan haben UN-Organisationen diese Woche von verschiedenen Mitgliedsstaaten Zusagen in Höhe von 1,37 Milliarden Euro erhalten. Das teilte der UN-Nothilfekoordinator Martin Griffiths am Montag in Genf mit.

Deutschland will bis 2024 rund 200 Millionen bereitstellen. Das Geld soll direkt in den Sudan, aber auch an die Nachbarländer gehen. Nach UN-Angaben sind alleine im Sudan fast 25 Millionen Menschen auf Hilfe angewiesen. Das ist rund die Hälfte der dortigen Bevölkerung.

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