„Es ist lächerlich“: Israelischer Militärsprecher bestreitet Vorwissen über Hamas-Pläne

Die „New York Times“ berichtete vergangene Woche darüber, dass die Pläne der Hamas den israelischen Sicherheitsbehörden bekannt gewesen sein sollen. Es gab demnach einen umfassenden Austausch israelischer Behörden zu einem Dokument mit dem Codenamen „Jericho-Mauer“, das auf 40 Seiten einen Gefechtsplan der Hamas beschrieb. 

Allerdings ordneten sie dessen Umsetzung für die Terroristen als zu schwierig ein und ignorierten sämtliche Warnungen.

Militärsprecher und Oberstleutnant Jonathan Conricus wies diesen Bericht jetzt zurück. „Es ist lächerlich, irgendwelche Verschwörungstheorien zu verbreiten“, so Conricus in einem Live-Briefing auf X, vormals Twitter. „Ich kann natürlich kategorisch jede Absicht verneinen, dass so etwas passiert.“

Er räumte aber ein, dass die israelischen Streitkräfte nicht das geliefert hatten, was sie an diesem Tag hätten liefern sollen. Das Militär werde eine „umfassende“ Untersuchung durchführen, sobald es „die Hamas besiegt“ habe, sagte er. 

„Die professionelle Untersuchung wird alles mit einem feinzahnigen Kamm durchgehen. Wir werden der Frage auf den Grund gehen, was passiert ist, wie es passiert ist und wie es verhindert werden kann“, sagte er.

Ähnliches kündigten bereits andere Vertreter von Behörden und Politik an. Der Chef des israelischen Militärgeheimdienstes, Aharon Chaliva, sprach schon Mitte Oktober von „Versagen“. 

Regierungssprecherin Tal Heinrich erklärte in Bezug auf den NYT-Bericht gegenüber dem Sender CNN: „Es gibt keinen Zweifel, dass der Angriff vom 7. Oktober ein Versagen unsererseits war. Natürlich war es ein Versagen.“ Ob der israelische Premierminister Benjamin Netanjahu von den Plänen wusste, ist bisher unklar. (Tsp)