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Eine Luftaufnahme vom 17. November 2022 zeigt die Stelle, an der am 15. November 2022 ein Raketeneinschlag zwei Männer im ostpolnischen Dorf Przewodow nahe der Grenze zur kriegszerstörten Ukraine tötete. 

© Foto: AFP/WOJTEK RADWANSKI/DAMIEN SIMONART

„Eindeutiges“ Ergebnis der Ermittlungen: Polens Justizminister sieht Ukraine hinter Raketen-Unfall

Bei einem Raketeneinschlag im polnischen Przewodow waren vor zehn Monaten zwei Menschen ums Leben gekommen. Warschau ließ den Vorfall untersuchen und legt nun Ergebnisse vor.

Eine Rakete, die vor zehn Monaten in Polen nahe der Grenze eingeschlagen war, stammte nach Angaben des polnischen Justizministers Zbigniew Ziobro tatsächlich aus der Ukraine. Ein Gutachten im Auftrag der Staatsanwaltschaft habe ergeben, dass es sich um eine ukrainische Rakete aus sowjetischer beziehungsweise russischer Produktion gehandelt habe, sagte der Minister am Donnerstag nach Angaben der Agentur PAP in Lublin.

Bei dem Raketeneinschlag im polnischen Przewodow waren zwei Menschen ums Leben gekommen. „Was den Abschussort und die Zugehörigkeit zu einer konkreten militärischen Gruppierung angehört, war es eine ukrainische Rakete“, gab der Minister den letzten Stand der Ermittlungen wieder.

Das Dorf Przewodow liegt nur sechs Kilometer von der Grenze zur Ukraine entfernt. Der Westen ging nach dem Einschlag am 15. November 2022 relativ schnell davon aus, dass dort eine ukrainische Flugabwehrrakete niedergegangen war, die zur Verteidigung gegen Angriffe des russischen Militärs eingesetzt wurde. Unmittelbar nach der Explosion gab es in Medienberichten aber auch Spekulationen über eine russische Rakete.

Beide Länder machen sich gegenseitig schwere Vorwürfe

Ziobro, Vorsitzender der PiS-Koalitionspartei Solidarna Polska (Solidarisches Polen), kritisierte einen mangelnden Kooperationswillen der ukrainischen Ermittlungsbehörden bei der Aufklärung des tödlichen Vorfalls. Das gehe schon seit Monaten so, beklagte der Justizminister. Er gehe davon aus, dass es sich um eine Entscheidung auf „hoher politischer Ebene“ handele.

In Polen ist derzeit Wahlkampf vor der Parlamentswahl am 15. Oktober. Zuletzt war es rund um ein polnisches Importverbot für ukrainisches Getreide zu Zerwürfnissen zwischen Polen und der Ukraine gekommen. Die Staats- und Regierungschefs beider Länder machten sich gegenseitig schwere Vorwürfe. Warschau erklärte, man werde seine Waffenlieferungen an die Ukraine auf bereits abgeschlossene Verträge beschränken und verbat sich „Beleidigungen“ aus Kiew. (dpa)

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