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Hans-Udo Muzel, damaliger deutscher Botschafter in Katar, spricht am 05.01.2017 im Teamhotel des FC Bayern München zu Medienvertretern.

© dpa/ANDREAS GEBERT

Deutsch-Iraner in Düsseldorf verurteilt: Teheran bestellt deutschen Botschafter ein

Das Düsseldorfer Oberlandesgericht sieht iranische Stellen als Drahtzieher hinter einem Brandanschlag. Der Iran protestiert gegen den Vorwurf.

Der Iran hat laut Staatsmedien nach einem Urteil eines Düsseldorfer Gerichts den deutschen Botschafter einbestellt – eine scharfe Form des diplomatischen Protests.

Botschafter Hans-Udo Muzel sei am Mittwoch vorgeladen worden, berichtete die staatliche Nachrichtenagentur Irna. Hintergrund war ein Urteil im Prozess um einen Brandanschlag auf eine Schule in Bochum, der eigentlich einer Synagoge gelten sollte.

Das Düsseldorfer Oberlandesgericht hatte am Dienstag einen 36 Jahre alten Deutsch-Iraner deswegen zu zwei Jahren und neun Monaten Haft verurteilt.

Der Mann soll den Auftrag von einem wegen Mordes gesuchten früheren Hells-Angels-Rocker angenommen haben, der sich in den Iran abgesetzt hatte.

Das Gericht zeigte sich überzeugt, dass hinter diesem wiederum iranische Stellen standen. Es ging zudem davon aus, dass ein Brandanschlag und Schüsse auf das Rabbinerhaus in Essen in einem Zusammenhang stünden und es sich um eine koordinierte Aktion gehandelt habe, um in Deutschland Verunsicherung zu schüren.

Die Islamische Republik protestierte laut Irna gegen den Vorwurf, dass der Mann im Auftrag staatlicher iranischer Stellen gehandelt haben soll.

Am Dienstag hatte das Auswärtige Amt auch den Geschäftsträger der iranischen Botschaft in Berlin einbestellt. (dpa)

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