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Der chinesische Präsident Xi Jinping nach seiner Eröffnungsrede für das Belt and Road Forum in der Großen Halle des Volkes.

© dpa/Ng Han Guan

Chinas Seidenstraßen-Gipfel: Xi kritisiert Westen für Abkopplung und lobt Zusammenarbeit mit Putin

In Peking feiert China das zehnjährige Bestehen der „Neuen Seidenstraße“. Xi kritisiert den Westen und findet warme Worte für seinen „engen Freund“ Putin.

Chinas Präsident Xi Jinping hat den Westen dafür kritisiert, sich von seinem Land abkoppeln zu wollen. Xi eröffnete am Mittwoch in Peking eine Konferenz zum zehnjährigen Bestehen des chinesischen Handelsprojekts der „Neuen Seidenstraße“ mit Vertretern aus mehr als 130 Ländern.

Es werde keine schnellere Entwicklung geben und das Leben werde nicht besser, wenn man andere Länder als Bedrohung seiner Unabhängigkeit betrachte und wirtschaftliche Verflechtungen als Risiko, sagte Xi. Er hatte 2013 angekündigt, die Infrastruktur, Energienetze und die wirtschaftlichen Beziehungen zu Europa und Afrika entlang der alten Seidenstraße ausbauen zu wollen. Wenig später wurde das Projekt um eine maritime Seidenstraße erweitert.

Kritiker werfen der Volksrepublik vor, mit dem auf Englisch als „Belt and Road Initiative“ (BRI) bekannten Projekt ihren globalen Einfluss auszuweiten. In den vergangenen Jahren bekamen immer mehr Schwellen- und Entwicklungsländer Probleme, die von China für den Bau von Infrastruktur aufgenommene Kredite planmäßig zu bedienen.

Deutschland und die EU hatten zuletzt immer wieder betont, die starke Abhängigkeit etwa bei Rohstoffen oder bestimmten Produkten reduzieren zu wollen. Es soll aber keine Abkoppelung geben, sondern verstärkte Investitionen in anderen Staaten.

Aus der EU nur Orbán anwesend

An der am Dienstag begonnen Konferenz nahmen zahlreiche Staats- und Regierungschefs, überwiegend aus Schwellenländern, teil, darunter Russlands Präsident Wladimir Putin, den Xi als „engen Freund“ bezeichnete. Aus Europa kamen kaum prominente Vertreter, nur Ungarns Ministerpräsident Viktor Orbán war vor Ort, dessen Land stark von Energielieferungen aus Russland abhängt.

Vertreten in Peking war auch der Handelsminister der Taliban-Regierung in Afghanistan, Haji Nooruddin Azizi. „China hat derzeit mehr Interesse an der Entwicklung Afghanistans“, sagte er. Deswegen gebe es jetzt Verbindungen zu China.

Xi und Putin bekräftigen Zusammenarbeit

Putin und Xi bekräftigten am Rande des Gipfels auch die Zusammenarbeit ihrer Länder. Die Konflikte der Welt stärken nach Worten des russischen Präsidenten Wladimir Putin die Beziehungen zwischen Russland und China. „All diese äußeren Faktoren sind gemeinsame Bedrohungen und sie stärken die russisch-chinesische Zusammenarbeit“, sagte Putin am Mittwoch nach einem Gespräch mit Xi. Xi lobte das sich „kontinuierlich vertiefende“ gegenseitige Vertrauen.

Xi sagte laut Chinas staatlicher Nachrichtenagentur Xinhua, er habe sich mit Putin in den vergangenen zehn Jahren 42 Mal getroffen und eine „gute Arbeitsbeziehung und eine tiefe Freundschaft“ mit dem russischen Präsidenten entwickelt.

Der große Gipfel mit Delegationen aus zahlreichen Ländern wurde vom Konflikt im Nahen Osten überschattet. Xi rief laut Xinhua zu gemeinsamen Bemühungen Russlands und Chinas auf, „internationale Fairness“ und „Gerechtigkeit“ zu wahren. (Reuters/ AFP)

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