zum Hauptinhalt
ChatGPT Logo.

© IMAGO/Michael Gstettenbauer

Bis gesetzliche Regeln greifen: EU drängt KI-Unternehmen zur Selbstkontrolle

Der „AI Act“ der EU zur Regulierung Künstlicher Intelligenz wird erst in einigen Jahren greifen. Bis dahin will die EU KI-Unternehmen zur eigenständigen Kontrolle verpflichten.

Die USA und die Europäische Union (EU) sollten die Entwickler Künstlicher Intelligenz (KI) binnen Monaten zu einer freiwilligen Selbstkontrolle verpflichten. Damit könne Zeit gewonnen werden, bis gesetzliche Regeln griffen, sagte EU-Technologiekommissarin Margrethe Vestager am Mittwoch.

Der geplante „AI Act“ der EU werde inklusive Übergangsfristen frühestens in zweieinhalb bis drei Jahren greifen. „Das ist offensichtlich zu spät. Wir müssen jetzt handeln.“ US-Außenminister Antony Blinken sprach von „intensiven und produktiven“ Gespräche mit der EU über Künstliche Intelligenz.

Vestagers Kollege und EU-Industriekommissar Thierry Breton hatte die Initiative vergangene Woche vorgestellt. Breton will dafür Konzerne wie Google oder auch den ChatGPT-Entwickler OpenAI, an dem Microsoft maßgeblich beteiligt ist, ins Boot holen.

Dessen Chef Sam Altman tourt derzeit durch Europa, hatte sich auch mit Kanzler Olaf Scholz getroffen und soll am Donnerstag mit EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen treffen. Altman hatte unlängst für den Fall einer Überregulierung der Branche mit einem Rückzug seines Unternehmens aus Europa gedroht, war kurz darauf aber zurückgerudert.

Blinken hatte an Beratungen des transatlantischen Handels- und Technologierates (TTC) teilgenommen. Der TTC spiele eine wichtige Rolle bei der Ausarbeitung eines freiwilligen Verhaltenskodex für KI, der allen „gleichgesinnten Ländern“ offen stehen würde, sagte der US-Außenminister.

Der OpenAI-Mitgründer Altman gehört auch zu den Unterzeichnern eines offenen Briefs, in dem vor einer Auslöschung der Menschheit durch KI gewarnt wird. „Die Minderung des Risikos des Aussterbens der Menschheit durch KI sollte neben anderen Risiken von gesellschaftlichem Ausmaß wie Pandemien und Atomkrieg eine globale Priorität sein.“

Konkret bezieht sich die Mahnung auf „Generative“ KI a la ChatGPT, die für Desinformationskampagnen genutzt werden könnte. Einige Kritiker sehen in dieser Technologie eine Gefahr für die Demokratie, weil sie massenhaft täuschend echte Texte, Bilder oder Video produzieren könne. (Reuters)

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false