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Eine iranische Frau rückt ihr Kopftuch zurecht.

© IMAGO/Morteza Nikoubazl

Arbeitsverbot wegen „Kopftuchverstößen“: Filmstars im Iran abgestraft

Wegen angeblicher Verstöße gegen die „islamischen Kleidungsregeln“ sind mehr als zehn Frauen im Iran mit einem Berufsverbot bestraft worden. Einige der Frauen hatten sich an den Protesten gegen das Regime von 2022 beteiligt.

Im Iran sind zahlreiche Schauspielerinnen mit einem Arbeitsverbot belegt worden. Hintergrund sind Verstöße gegen die „islamischen Kleidungsregeln“, wie die Zeitung „Hamshahri“ am späten Dienstagabend berichtete.

Mehr als zehn Frauen sei es nun untersagt, in neuen Filmen zu spielen. Unter den Betroffenen sind die iranischen Filmstars Tareneh Alidoosti, Afsaneh Bajegan oder Katajun Riahi.

Irans Minister für Kultur und islamische Führung verteidigte das Arbeitsverbot. Das Tragen eines Kopftuchs sei eine gesetzliche Pflicht, sagte Mohammed-Mehdi Esmaeili laut einem Bericht der Nachrichtenagentur Tasnim am Mittwoch. Das Ministerium kontrolliert auch die Filmszene, erteilt Erlaubnisse oder spricht Verbote aus.

Im Zuge der Protestwelle im Herbst 2022 im Iran waren mehrere Schauspielerinnen ins Fadenkreuz der Justiz geraten, die sie sich mit der Bewegung solidarisiert hatten. Alidoosti und Riahi etwa wurden zwischenzeitlich inhaftiert.

Auch gegen andere Filmschaffende laufen Verfahren. Auslöser der Proteste war der Tod der jungen iranischen Kurdin Jina Mahsa Amini. Sie starb im Polizeigewahrsam, nachdem sie wegen des Verstoßes gegen den Kopftuchzwang festgenommen worden war. (dpa)

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