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Einheimische sind während einer pro-palästinensischen Kundgebung auf dem Flughafen von Machatschkala.

© Imago/Itar-Tass/Ramazan Rashidov

Tagesspiegel Plus

Antisemitischer Mob in Dagestan: „Juden haben gefühlt keine sichere Heimstätte mehr“

Der grüne Europaabgeordnete Sergey Lagodinsky kam als jüdischer Kontingentflüchtling von Russland nach Deutschland. Er glaubt, für Putin werde es immer schwerer, den Kaukasus zu kontrollieren.

Herr Lagodinsky, was haben Sie gedacht, als Sie die Bilder eines anti-jüdischen Mobs am Flughafen Machatschkala in der russischen Teilrepublik Dagestan gesehen haben?
Mir kamen dabei sehr viele Bilder, sehr viele historische Bilder in den Sinn. Die Welt war am Sonntagabend Zeuge der Live-Übertragung eines Pogroms gegen Juden, wie es sie in der Geschichte des Zarenreiches und der Sowjetunion immer wieder gegeben hat. Ich dachte etwa an das anti-jüdische Kischinjow-Massaker von 1903. In meiner Assoziation waren auch die imaginierten Bilder von Pogromen nach dem Zerfall der Sowjetunion – ob in Baku, wo die armenische Bevölkerung attackiert wurde, oder in anderen Städten des Kaukasus. Was wir in Dagestan gesehen haben, zeigt heutige und historische Probleme wie unter einem Brennglas. 

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