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Sicherheitsbeamte und Rettungskräfte suchen nach einem Selbstmordattentat nach Opfern.

© dpa / Zubair Khan/dpa

Update

Anschlag auf Moschee in Pakistan: Behörden zählen mittlerweile 100 Todesopfer

Bei einem Selbstmordanschlag im Nordwesten Pakistans sterben zahlreiche Menschen, die Aufräumarbeiten dauern an. Womöglich ist eine Taliban-Splittergruppe für die Tat verantwortlich.

| Update:

Nach dem verheerenden Anschlag auf eine Moschee in Pakistan ist die Zahl der Todesopfer offiziellen Angaben zufolge auf 100 gestiegen. Die Behörden riefen einen Trauertag in der betroffenen Provinz Khyber Pakhtunkhwa aus, erklärte der Chef der Provinzregierung, Muhammad Azam Khan, wie die pakistanische Zeitung „Tribune“ am Dienstag berichtete.

Die Mehrheit der über 170 Verwundeten sei inzwischen wieder aus den Krankenhäusern entlassen worden. Durch die Wucht der Bombe war die Decke der Moschee eingestürzt und eine Wand weggesprengt worden. 

Die Moschee liegt in einem besonders gesicherten Stadtteil von Peschawar, in dem sich das Hauptquartier der Polizei sowie der Anti-Terror-Einheit der Provinz Khyber-Pakhtunkhwa befindet.

In dem südasiatischen Land herrschte nach dem Anschlag Fassungslosigkeit. Gleichzeitig blieb unklar, wie sich der Selbstmordattentäter überhaupt Zugang zu der gesicherten Zone in der Stadt verschaffen konnte.

Die pakistanischen Taliban (TTP) hatten sich am Montag von dem Attentat distanziert. Ein lokaler Taliban-Kommandeur, der zur Splittergruppe Jamat-ul-Ahrar (JuA) der TTP gehört, reklamierte den Anschlag für sich. Der Angriff sei die Rache für den Tod eines Gründungsmitglieds gewesen, der im Sommer 2022 im Nachbarland Afghanistan getötet worden sei, hieß es.

Ende vergangenen Jahres hatten die pakistanischen Taliban - die unabhängig von der islamistischen Taliban-Regierung im benachbarten Afghanistan sind - eine Waffenruhe mit der Regierung in Islamabad aufgekündigt.

Die TTP ist eine Dachorganisation islamistischer Gruppen, die mehrere Tausend Kämpfer umfassen soll. Seit der Machtübernahme der afghanischen Taliban in Kabul hat sich die TTP in ihren ehemaligen Hochburgen an der afghanischen Grenze neu formiert. (dpa, KNA)

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