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Waffen im Schifa-Krankenhaus

© IDF

Ak-47, Laptops und Tunneleingänge: Videos der israelischen Armee soll Hamas Ausrüstung im Shifa-Krankenhaus zeigen

Die IDF durchsucht das Krankenhaus weiter und hat eigenen Angaben zufolge bereits diverse Ausrüstung der Hamas gefunden. Nun veröffentlichte Videos sollen einen Teil davon zeigen.

Die israelische Armee hat am Donnerstag ein Video veröffentlicht, was einen Rundgang durch einen Teil des Schifa-Krankenhauses und die dort gefundene Hamas-Ausrüstung zeigen soll. In dem Video sind Rücksäcke mit kugelsicheren Westen, mit Hamas-Logos, AK-47, Munition, Granaten sowie Funkgeräte zu sehen. Auf anderen von der Armee veröffentlichten Fotos sind ebenfalls Waffen und Ausrüstung im Krankenhaus zu sehen. Zudem wurde die Leiche einer von der Hamas einführten Geisel auf dem Gelände entdeckt.

Die Armee geht davon aus, dass sich unter dem Schifa-Krankenhaus die Kommandozentralen der palästinensischen Islamistenorganisation befindet. Die Hamas bestreitet die Existenz einer solchen Basis unter der Klinik. Inwiefern die Truppen bereits in das vermutete unterirdische System vorgestoßen sind, ist unklar. Allerdings veröffentlichte die Armee am Donnerstag ein weiteres Video, das einen Eingang zu einem der Hamas-Tunnel zeigen soll. Unabhängig prüfen lassen sich diese Videos zum jetzigen Zeitpunkt nicht.

Den Angaben nach sind israelische Spezialeinheiten weiterhin in und um die Klinik im Einsatz. Die Soldaten durchkämmten die einzelnen Gebäude und Stockwerke nach terroristischer Infrastruktur. Hunderte Patienten und Mitarbeiter halten sich Militärkreisen zufolge noch dort auf. Nach israelischen Angaben sind bei der Einnahme des Krankenhauses zahlreiche Hamas Kämpfer bei Kämpfen getötet worden, aber kein Personal und keine Patienten zu Schaden gekommen.

Auch Informationen und Filmmaterial entdeckten die Streitkräfte nach Darstellung des Vertreters auf Computern und anderen Geräten im Schifa-Krankenhaus. Dabei seien „direkte Hinweise“ auf die Geiseln gefunden worden. Entgegen ursprünglicher Berichte sollen sich darunter jedoch keine Fotos von entführten Geiseln befinden. Das Material werde nun geprüft.

Gleichzeitig dauern die Geiselverhandlungen an und machen laut ägyptischen Quellen Fortschritte

Weiterhin seien unter anderem Waffen und geheimdienstlich relevantes Material über die Massaker vom 7. Oktober gefunden worden. Seitdem die Armee die Nutzung der Klinik durch die Hamas Ende Oktober bekannt gemacht habe, habe die Islamistenorganisation allerdings daran gearbeitet, ihre Infrastruktur und Beweise in der Klinik zu vertuschen, hieß es aus israelischen Militärkreisen weiter.

Dennoch steht Israel international wegen des Einsatzes im Schifa-Krankenhaus in der Kritik. Einige Staaten werfen dem Land Kriegsverbrechen vor. Laut humanitärem Völkerrecht sind Angriffe auf zivile Ziele wie Krankenhäuser verboten. Wenn zivile Objekte allerdings für militärische Zwecke missbraucht werden, gilt dies nach Ansicht von Völkerrechtlern nicht mehr zwangsläufig.

Trotz der erbitterten Kämpfe - auch die Hamas feuert immer wieder Raketen auf Israel - wird aktuell über die Freilassung der Geiseln verhandelt. Im Gespräch sei die Freilassung von mindestens 50 Frauen und Kindern und eine drei bis fünf Tage lange Feuerpause, sagte eine mit den Verhandlungen vertraute Person der Deutschen Presse-Agentur.

Aus ägyptischen Sicherheitskreisen hieß es ebenfalls, Hamas habe einer mehrtägigen Feuerpause und der Freilassung von 50 Frauen und Kindern zugestimmt. Im Gegenzug sollten 75 palästinensische Frauen und Kinder freigelassen werden. Zudem solle die Lieferung von Hilfsgütern für den Gazastreifen auf 200 Lastwagenladungen täglich steigen und die tägliche Einfuhr von Treibstoff ermöglicht werden. (Tsp, dpa)

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