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Israelische Soldaten während einer Militäroperation im Bezirk Zeitoun im südlichen Teil des Gazastreifens.

© AFP/-

Update

Feuerpause zwischen Israel und Hamas: Das sind die wichtigsten Punkte im Abkommen

Auf Vermittlung Katars haben Israel und die Hamas einer Vereinbarung über die Freilassung von Geiseln und eine Kampfpause zugestimmt. Worauf haben sie sich geeinigt? Ein Überblick.

| Update:

Israel und die radikal islamistische Hamas haben sich nach Angaben des vermittelnden Emirats Katar auf eine mehrtägige Feuerpause im Gaza-Krieg geeinigt. Die israelische Regierung hat dem Abkommen nach einer knapp fünfstündigen Debatte zugestimmt.

Der Deal, so er denn erfolgreich umgesetzt wird, stellt den größten diplomatischen Durchbruch seit Ausbruch des aktuellen Krieges zwischen Israel und der Hamas dar. Worauf sich Israel und die Hamas geeinigt haben:

  • Die Einigung sieht eine viertägige Kampfpause vor. Der Beginn soll nach Angaben des vermittelnden Emirats Katar vom Mittwochmorgen innerhalb der nächsten 24 Stunden bekannt gegeben werden. Die Hamas hat verkündet, dass die Waffenruhe ab Donnerstagmorgen 10 Uhr israelischer Zeit gelte. Aus Israel gibt es dafür keine Bestätigung.
  • In einem ersten Schritt sollen 50 der 240 Geiseln von der Hamas freigelassen werden. Israelischen Medien zufolge soll es sich um 30 Minderjährige, acht Mütter sowie zwölf ältere Frauen handeln. Der israelische Außenminister geht davon aus, dass die ersten Geiseln bereits am Donnerstag in Empfang genommen werden können.
  • Dabei sollen jeden Tag 10 Geiseln freigelassen werden, woraufhin die Waffenruhe um einen weiteren Tag verlängert wird und 30 verurteilte Palästinenser aus israelischen Gefängnissen freigelassen werden. Bei den Gefangenen handelt es sich um Frauen und Minderjährige, die wegen Straftaten von Brandstiftung bis versuchtem Mord im Gefängnis sitzen. Israelischen Medienberichten zufolge soll darunter niemand sein, der wegen Mordes verurteilt wurde.
  • In einem zweiten Schritt könnten nach fünf Tagen weitere 50 Hamas-Geiseln gegen 150 Gefangene ausgetauscht werden; jeweils wieder 10 Geiseln pro Tag gegen einen weiteren Tag Feuerpause und 30 Gefangenen. Nach spätestens 10 Tagen sollen dann die Kampfhandlungen wieder aufgenommen werden.
  • Während der Kampfpause soll laut Katar „eine größere Zahl“ humanitärer Güter in den Gazastreifen gebracht werden, zudem soll die Einfuhr von Treibstoff für humanitäre Zwecke weiter ermöglicht werden. Nach Angaben der Hamas soll der gesamte Gazastreifen, auch der Norden, mit den Gütern versorgt werden.
  • Während der Feuerpause soll nach Angaben der Hamas im Süden des Küstenstreifens die israelische Luftüberwachung komplett und im Norden für sechs Stunden pro Tag eingestellt werden.

Katar nahm bei der Vermittlung zwischen Israel und der Hamas eine Schlüsselrolle ein. Die Regierung des Golfemirats hatte bereits am Sonntag erklärt, bei den Verhandlungen seien nur noch „geringfügige“ Hindernisse zu überwinden, was Hoffnung auf einen baldigen Abschluss genährt hatte.

Am Mittwochmorgen hatte die israelische Regierung dann dem Abkommen mit der Hamas zugestimmt. Sowohl Israel als auch die radikalislamische Palästinenserorganisation Hamas versicherten allerdings, nach der Waffenruhe die Kämpfe fortzusetzen.  Vonseiten der Hamas hieß es: „Unser Finger bleiben am Abzug und unsere Bataillone werden weiterhin auf der Lauer liegen.“ (dpa/AFP)

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