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Volkskrankheiten wie Diabetes und Übergewicht sind weltweit auf dem Vormarsch.

© AFP/RICHARD A. BROOKS

Tagesspiegel Plus

Woran sterben wir 2040?: „Es sind Krankheiten auf dem Vormarsch, an denen wir selbst schuld sind“

Therapien gegen Krebs und Herzinfarkte wirken immer besser. Doch der Behandlungsfortschritt hat auch seine Schattenseiten, sagt Präventionsspezialistin Karin Michels.

Von Claudia Füßler

Frau Michels, Sie forschen unter anderem zu der Frage, woran wir in zwei Jahrzehnten sterben werden – und woran nicht mehr. Das heißt, Sie haben gute und schlechte Nachrichten. Womit wollen wir beginnen?
Mit einer guten, und zwar aus der Krebstherapie. Hier hat sich einiges getan. Zum Beispiel hat sich die Überlebenswahrscheinlichkeit bei Brustkrebs in den vergangenen Jahrzehnten deutlich verbessert. Das liegt allerdings weniger an der Prävention als am rapiden Fortschritt der Therapiemöglichkeiten. Das ist auch bei einigen anderen Krebsarten der Fall, zum Beispiel beim Lungenkrebs.

Es gibt aber auch Krebsarten, bei denen wir mit Prävention viel bewirkt haben. Die Darmspiegelung als Vorsorgemaßnahme hat dazu geführt, dass Darmkrebs häufiger früh erkannt wird, was die Überlebenschancen verbessert. Das Gleiche gilt für die Abstrichuntersuchung zur Früherkennung von Gebärmutterhalskrebs.

Manche nehmen den medizinischen Fortschritt fast schon als Freibrief, keinerlei Gesundheitsvorsorge zu betreiben.

Karin Michels, Präventionsforscherin
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