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Syphilis und andere übertragbare Krankheiten können für Neugeborene lebensbedrohlich sein.

© Jimmy Conover

Tagesspiegel Plus

Tausende Syphilis-Fälle bei Neugeborenen in den USA: „Die Situation in Deutschland ist nicht vergleichbar“

Ansteckungen und Todesfälle von Neugeborenen mit Syphilis steigen in den USA dramatisch. Auch Ärzten in Deutschland bereitet der Erreger Sorgen. Doch Schwangere hier haben einen Vorteil.

In den USA hat sie sich zu einer regelrechten Epidemie entwickelt: die sexuell übertragbare Krankheit Syphilis. Doch weil sie sich nicht nur über Geschlechtsverkehr überträgt, trifft sie sogar die Kleinsten: die Neugeborenen. Immer mehr von ihnen kommen bereits infiziert zur Welt, warnt das in den Vereinigten Staaten für die Überwachung von Infektionskrankheiten zuständige Center for Disease Control (CDC). Mit teils dramatischen Folgen, vor allem auf das zentrale Nervensystem und die Gehirnentwicklung. Gilt das auch in Deutschland, wo sich die Syphilis seit Jahren wieder stärker verbreitet? Und was bedeutet das für schwangere Frauen hierzulande?

Die Biologie ist klar: Während einer Schwangerschaft kann der verantwortliche Erreger, das Bakterium Treponema pallidum, von der werdenden Mutter über die Plazenta auf den Fetus übergehen. Neben schweren Hautausschlägen und Knochenveränderungen können die Bakterien unter anderem das zentrale Nervensystem angreifen und Seh- und Hörstörungen sowie kognitive und motorische Entwicklungsverzögerungen hervorrufen. Manchmal treten die Symptome erst mit mehreren Jahren Verzögerung auf. Zudem werden aus den USA immer wieder Totgeburten und Todesfälle bei Säuglingen durch Syphilis gemeldet.

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