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Im Jahr 2022 wurden deutlich weniger Kinder und Jugendliche gegen HPV geimpft als üblich.

© picture alliance / ANP/Marco De Swart

Rückgang um 10.000 gegenüber dem Vorjahr: Weniger HPV-Impfungen bei Jungen und Mädchen in Berlin

Eine HPV-Impfung kann junge Menschen vor Krebs schützen. Trotzdem brach die Zahl derjenigen, die von der Immunisierung Gebrauch machten, drastisch ein.

Immer weniger Kinder und Jugendliche in Berlin werden gegen Humane Papillomviren (HPV) geimpft. Nach Angaben der Krankenkasse DAK erhielten im Jahr 2022 im Vergleich zum Vorjahr 32 Prozent weniger Kinder und Jugendliche im Alter zwischen neun und 17 Jahren erstmals die Immunisierung. Hochgerechnet auf die Gesamtzahl der Kinder in der Hauptstadt seien das rund 10.000 Erstimpfungen weniger als 2021, heißt es einer aktuellen Sonderanalyse des Kinder- und Jugendreports der DAK-Gesundheit für Berlin, die dem Tagesspiegel vorliegt.

Besonders stark ist danach der Rückgang bei den Jungen. Er beträgt 41 Prozent. Bei den Mädchen ging die Quote um rund 24 Prozent zurück. Auch der Vergleich zu den Jahren vor der Corona-Pandemie zeige einen rückläufigen Trend, so die DAK.

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Humane Papillomviren (HPV) werden sexuell übertragen und können unter anderem Gebärmutterhalskrebs und Krebs im Mund-Rachen-Raum hervorrufen. Die Ständige Impfkommission (Stiko) empfiehlt deshalb eine „generelle Impfung gegen HPV für alle Kinder und Jugendlichen im Alter von 9 bis 14 Jahren.“ In diesem Alter besteht die Impfung aus zwei Dosen im Abstand von fünf Monaten. „Bei Nachholimpfungen im Alter ab 15 Jahren oder bei einem Impfabstand von mehr als fünf Monaten zwischen der ersten und zweiten Impfstoffdosis ist eine dritte Dosis erforderlich.“ Spätestens bis zum Alter von 17 Jahren sollen versäumte Impfungen gegen HPV nachgeholt werden, rät die Stiko.

Thomas Fischbach, bis vor wenigen Tagen Präsident des Berufsverbands der Kinder- und Jugendärzt*innen e. V. (BVKJ), bewertet die Erstimpfungsquote als besorgniserregend niedrig. DAK-Landeschef Volker Röttsches fordert eine Impf-Offensive und mehr Aufklärung über die Vorteile einer HPV-Impfung. (tsp)

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