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Ein kleines Baby wird in der Klinik geimpft. Die Stiko hat nun eine Impfempfehlung für Säuglinge ab zwei Monaten ausgesprochen.

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„Krankheitsverlauf sehr schwerwiegend“: Stiko empfiehlt Meningokokken-B-Impfung für Säuglinge

Die Erkrankung mit Meningokokken B ist im ersten Lebensjahr am wahrscheinlichsten – und für Babys sehr gefährlich. Die Ständige Impfkommission rät nun ab zwei Monaten zur Impfung.

Für Säuglinge ab einem Alter von zwei Monaten empfiehlt die Ständige Impfkommission (Stiko) ab sofort eine Impfung gegen Meningokokken B (MenB). „Insgesamt treten invasive MenB-Erkrankungen zwar sehr selten auf, allerdings ist der Krankheitsverlauf sehr schwerwiegend“, teilten die Experten am Donnerstag zur Begründung mit. Das Erkrankungsrisiko sei im ersten Lebensjahr am höchsten. Deshalb sei eine frühzeitige Impfung wichtig.

Zum Schutz vor einer schweren Erkrankung sollen Säuglinge der Empfehlung zufolge drei Impfdosen im Alter von zwei, vier und zwölf Monaten erhalten. Für Kleinkinder sieht die vom Robert Koch-Institut (RKI) veröffentlichte Empfehlung bis zum fünften Geburtstag eine Nachholimpfung vor.

Fieber, Schüttelfrost und Schwindel sind übliche Meningokokken-Symptome

Bei einer Meningokokken-Infektion kommt es dem RKI zufolge häufig zu Kopfschmerzen, Fieber, Schüttelfrost und Schwindel mit „schwerstem Krankheitsgefühl“. Zu Säuglingen und Kindern sagen die Experten: „Es können Fieber, Erbrechen, Reizbarkeit oder auch Schläfrigkeit, Krämpfe, Aufschreien sowie eine vorgewölbte oder harte Fontanelle auftreten.“

Insgesamt sind invasive Meningokokken-B-Erkrankungen in Deutschland sehr selten und in den vergangenen zwei Jahrzehnten deutlich zurückgegangen. In den fünf Jahren vor der Corona-Pandemie erkrankten laut RKI jährlich etwa 3,5 von 100.000 Säuglingen. Die allgemeine Sterblichkeit bei einer MenB-Erkrankung liegt den Experten zufolge in Deutschland bei etwa 8 Prozent. Von 2015 bis 2019 seien in Deutschland insgesamt 59 Todesfälle berichtet worden. „Die meisten Todesfälle traten bei Säuglingen und Kleinkindern auf.“ (dpa)

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