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Etwa die Hälfte aller Beratungen des Giftnotrufs bezieht sich auf Vergiftungsvorfälle bei Kindern im Alter von drei bis fünf Jahren.

© imago/McPHOTO/Matthias Stolt

Tagesspiegel Plus

Im Haushalt lauern Vergiftungsgefahren für Kinder : „Geschirrspülmittel ist der absolute Spitzenreiter“

Putzmittel, Medikamente oder Pflanzen können zum Risiko für Kleinkinder werden. Was dann zu tun ist und warum schon ein Löffel Salz für eine Vergiftung reicht, erklärt ein Berliner Toxikologe

Von Floris Kiezebrink

Manchmal genügt ein kurzer unachtsamer Moment und schon hat der Nachwuchs den quietschbunten Geschirrspültab in den Mund gesteckt. Dabei sind Vergiftungen bei Kindern ein ernstes Risiko. Meist sind sie Folge von Unwissenheit oder Nachlässigkeit der Eltern.

Von haushaltsüblichen Reinigungsmitteln über Medikamente bis hin zu scheinbar harmlosen Pflanzen in der Natur – die Liste potenzieller Gefahrenherde ist lang. Einer, der sie alle kennt, ist Hugo Kupferschmidt. Im Tagesspiegel-Interview spricht der Arzt und ehemalige Leiter des Giftnotrufs der Charité über die größten Risiken und erklärt, wie Eltern im Notfall handeln können.

Herr Kupferschmidt, Hersteller vieler potenziell gefährlicher Produkte sind verpflichtet, den Hinweis „Außer Reichweite von Kindern aufbewahren“ auf den Verpackungen zu vermerken oder in der Werbung zu erwähnen. Dennoch kommt es immer wieder zu Vergiftungsunfällen. Kommt die Warnung bei Eltern also nicht an?
Den allermeisten Eltern oder betreuenden Personen ist klar, dass sie giftige Produkte von ihren Kindern fernhalten sollten. Stehen diese im geschlossenen Schrank, stellen sie keine erhebliche Gefahr dar. Außerdem haben sie in der Regel einen Verschlussmechanismus mit Kindersicherung. Ein heikler Moment für Kleinkinder entsteht aber, wenn Eltern mit den Mitteln arbeiten. Geöffnet und kurz aus den Augen gelassen, kann es passieren, dass sie in die Hände des Kindes gelangen.

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