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Tagesspiegel Plus

Drugchecking in Berlin: Ist mein Kokain mit einem Wurmmittel gestreckt?

Seit Juni 2023 können Drogenkonsumenten ihre Substanzen analysieren lassen. Partygänger Paul hat seinen Stoff checken lassen – und erzählt, was er dabei erlebt hat.

Paul war nie ein Kind von Traurigkeit. Ende der 90er Jahre, noch keine 18 Jahre auf dem Zähler, war er schon raven, als gäbe es kein morgen. Den alten Tresor, das Icon, später die Bar 25 – Paul hat einige legendäre Berliner Clubs „überlebt“, wie er sagt.

Denn eines war er bestimmt nicht: ein Kostverächter. Um es kurz zu machen, Partypaule, so sein redlich verdienter Spitzname, gehört zu jenen, bei denen man die Drogen aufzählt, die sie nicht genommen haben. Crack und Heroin. „Würde ich auch nie machen, ich bin ja nicht lebensmüde“, sagt er.

Ich habe echt kein Bock, mir Entwurmungsmittel durch die Nase zu ziehen.

Paul, Drogenkonsument

Grenzerfahrungen, wie er es nennt, habe er dennoch gemacht. Oft der Gier geschuldet, weil er den Hals nicht voll bekommen hat und die letzte Pille eben eine zu viel war. Oft aber auch, weil er nicht wusste, was er sich da eigentlich reinpfeift – oder wie viel davon.

So geschehen unter anderem mit Ketamin, einem potenten Narkose- beziehungsweise Schmerzmittel. Als Droge wird Ketamin meist durch die Nase gezogen. „Das Problem ist, dass Keta sehr potent ist, da reicht eine kleine Line – aber manchmal ist auch die schon viel zu viel – und dann fällst du ins K-Hole“, sagt er.

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