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Die Forschung zu PCOS wurde lange nur wenig gefördert

© AdobeStock/TarikVision

Diagnose PCOS: Warum selbst Gynäkologen kaum etwas über die Krankheit wissen

Das polyzystische Ovarialsyndrom ist ein weit verbreiteter Grund für Fruchtbarkeitsprobleme. Gleichzeitig stoßen Betroffene selbst bei Medizinern oft auf Unwissenheit. Das Gyncast-Team erklärt, wo sie Hilfe finden.

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Eigentlich müsste es haufenweise Forschungsergebnisse zum polyzystischen Ovarialsyndrom, kurz PCOS, geben. Allein in Deutschland sind mehr als eine Million Frauen betroffen. Wenn Familien medizinische Probleme beim Kinderkriegen haben, ist diese Hormon- und Stoffwechselerkrankung häufig der Grund.

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Doch der in Blick auf den Alltag in Gynäkologie-Praxen scheint ernüchternd – zumindest, wenn man mit Betroffenen über ihre Erfahrungen mit dem Syndrom spricht. Das Team vom Gyncast, dem Gynäkologie-Podcast des Tagesspiegels, hat die Geschichten von Dutzenden Erkrankten gesammelt. Positive Worte über die medizinische Betreuung sind darin selten. Stattdessen bestimmen Berichte über ungenaue Diagnosen und wissenschaftlich veraltete Ratschläge das Bild.

Wie sich PCOS auf den Kinderwunsch auswirkt

Eine Gyncast-Hörerin erzählt davon, wie ihr Arzt aufgrund ihrer Symptome erst eine Schwangerschaft vermutete. Nach einer Ultraschalluntersuchung habe er ihr das genaue Gegenteil verkündet: Wahrscheinlich wird sie nie Kinder bekommen. „Mehr hat er nicht erklärt“, sagt die junge Frau, die selber aktuell eine Ausbildung zur Hebamme macht. Erst auf diesem Weg sei sie an verlässliche Informationen zu PCOS gekommen.

So haben großangelegte Studien aus Skandinavien mittlerweile gezeigt, dass Frauen mit dem PCO-Syndrom sehr wohl gute Chancen auf eigene Kinder haben. Voraussetzungen sind die richtige medizinische Betreuung sowie genügend Zeit und Ressourcen.

Für Gynäkologie-Chefärztin Prof. Dr. Mandy Mangler haben die Probleme um die PCOS-Versorgung zwei Gründe. Das Thema sei aus finanziellen Gründen lange nicht genügend von der Forschung beachtet worden. „Da ist nicht wahnsinnig viel Geld zu holen“, sagt Mangler im Podcast.

Zudem bewege sich das Syndrom an der Grenze zwischen verschiedenen medizinischen Fachbereichen: auf der einen Seite sei die Gynäkologie, auf der anderen Seite die Hormon-Expert:innen von der Endokrinologie. Daher sei nicht immer sofort klar, an wen sich Personen mit PCOS wenden sollten.

Denn die Krankheit betrifft nicht nur Zyklus und Fertilität, sondern den kompletten Körper. Im Podcast erklärt die Ärztin, wie unterschiedlich sich das Syndrom auswirken kann: von den scheinbaren Zysten an den Eierstöcken, die der Krankheit ihren Namen geben, über ein erhöhtes Diabetesrisiko bis hin zu psychischen Auswirkungen oder unangenehmen Haarwuchs. Außerdem gibt Prof. Dr. Mangler Ratschläge, mit welchen Hilfsmitteln Betroffene wieder ein beschwerdefreies Leben führen können.

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