Bereitschaft für Blutspende in Deutschland sinkt: Vorräte könnten im Sommer knapp werden
Im Vorfeld des Weltblutspendetags am 14. Juni warnt das Deutsche Rote Kreuz: Die Blutkonserven dürfte in den kommenden Monaten abnehmen. Eine Alternative zu Spenderblut gibt es aber nicht.
Das Deutsche Rote Kreuz (DRK) warnt vor möglichen Engpässen bei der Versorgung der Krankenhäuser mit Blutkonserven im Sommer. Derzeit seien die Lager mit lebensrettenden Blutkonserven deutschlandweit noch gut gefüllt, sagte Sprecher Patric Nohe vor dem Weltblutspendetag am 14. Juni. Aber wenn im Sommer viele Menschen im Urlaub sind oder lieber ins Freibad gehen, geht die Spendebereitschaft traditionell stark zurück.
Das große Problem der Branche ist, dass die Spendebereitschaft in Deutschland langfristig sinkt. Vor allem junge Menschen seien schwer zu erreichen, sagen Fachleute. „Wir steuern da wirklich auf einen kritischen Punkt zu“, warnte Nohe.
Keine Alternative zum Spenderblut
Für Unfallopfer und Krebspatienten werde es noch lange Zeit keine Alternative zum Spenderblut geben, betonte Holger Hackstein, Vorsitzender der Deutschen Gesellschaft für Transfusionsmedizin und Immunhämatologie. Zwar werde seit Jahrzehnten versucht, die lebenswichtigen Blutbestandteile im Labor herzustellen. Aber es sei „komplett unrealistisch“, sich davon in absehbarer Zeit eine Entlastung für die Patientenversorgung zu erwarten.
Beim Weltblutspendetag stehen deshalb diesmal die jungen Leute im Fokus. Sie sollen mit Kampagnen in sozialen Netzwerken erreicht werden. Wer gesundheitlich in der Lage sei, solle unbedingt zum Blutspenden gehen, appelliert die Branche. (dpa)
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