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Petra Gerster bei ihrer letzten Sendung mit einem Blumenstrauß in der Hand.

© ZDF/dpa

„Lebbe geht weider“: Zum letzten Mal „heute“ mit Petra Gerster

3661 Mal präsentierte die ZDF-Journalistin die Fernsehnachrichten zum festen Sendeplatz. Und setzte sich dafür ein, Frauen mehr zur Sprache zu bringen.

Blumen und etwas Wehmut: Nach 23 Jahren hat die ZDF-Journalistin Petra Gerster am Mittwoch zum letzten Mal die Nachrichtensendung „heute“ moderiert. Nach dem Reigen der Fernsehnachrichten von Italien bis Indien richtete sich die 66-Jährige in eigener Sache an ihr Publikum: „Das war's für mich. Fast 23 Jahre lang durfte ich Sie an dieser Stelle mit den Nachrichten des Tages versorgen.“

Die Moderatorin dankte den Zuschauerinnen und Zuschauern für ihr Vertrauen. Gerster schloss mit einem populären Zitat des ehemaligen Frankfurter Fußballtrainers Dragoslav Stepanovic: „Lebbe geht weider“ (Das Leben geht weiter).

„Immer charmant, immer elegant, nachrichtliche Distanz und menschliche Nähe“ - so beschrieb das ZDF in einem filmischen Dankeschön die langjährige Kollegin. Seit 1998 moderierte sie nach Angaben der Redaktion 3661 Mal die „heute“-Sendung.

Der filmische Zusammenschnitt ihrer Karriere merkte auch an, dass die Moderatorin „beim Gendern mit Sternchen“ mit vorangegangen sei. Zu dem ihr überreichten Blumenstrauß sagte Gerster, dieser sei von den „Kolleg*innen - also von allen“.

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Die in Worms am Rhein geborene Journalistin arbeitete nach einem Studium der Slawistik und Germanistik unter anderem beim „Kölner Stadt-Anzeiger“. 1989 kam sie vom WDR zum ZDF, wo sie das Frauenjournal „ML Mona Lisa“ moderierte. Von 1995 bis 1998 präsentierte sie die ZDF-Sendung „Achtung! Lebende Tiere!“, ehe sie beim Flaggschiff der ZDF-Nachrichtenberichterstattung an Bord ging.

Das hörbare Gendern trug der Moderatorin seit Oktober vergangenen Jahres auch Kritik ein. „Vor allem ältere Männer regen sich sehr darüber auf“, sagte Gerster den Zeitungen „Münchner Merkur“ und „tz“. „Von Jüngeren - Frauen wie Männern - kommt dagegen Zustimmung.“

Sie verstehe das Unbehagen, da manche fürchteten, „dass da alles umgekrempelt werden soll“. Aber diese Sorge sei unbegründet. „Der Genderstern ist nur ein winziges Zeichen, das dafür sorgt, dass Frauen, die bisher im männlichen Plural verschwanden, sichtbar werden.“

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