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Katharina Sperling, Markus Klamt und Florian Sicks (v. l.) im Giraffenhaus im Zoologischen Garten Berlin.

© Jan Philip Welchering für den Tagesspiegel

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Der Mensch als Krone der Schöpfung?: „Wir sind den Tieren viel ähnlicher, als wir uns eingestehen“

Was einzelne Tierarten so besonders macht, ob ein Zoo Gefangenschaft oder die Rettung bedeutet und was die Augen eines Krokodils verraten: Das erklären drei Berliner Zoo-Mitarbeiter im Interview.

Frau Sperling, Herr Klamt, Herr Sicks, was lernt man über den Menschen, wenn man hauptberuflich mit Tieren zu tun hat?
FLORIAN SICKS: Dass wir nicht die Krone der Schöpfung sind. Viele Tiere haben Fähigkeiten, die wir schon deshalb nicht erforschen können, weil uns das Sensorium dafür fehlt. Menschenaffen finden wir intelligent, weil sie ähnlich ticken wie wir. Aber der Schnabeligel mit seinen Elektrorezeptoren, mit denen er vermutlich die Termiten aufstöbern kann? Keiner weiß, wie das funktioniert. Auch nicht, wie der Eisbär es schafft, eine Robbe zu riechen, die einen Kilometer entfernt ist. Ausgerechnet der Mensch mit seinen relativ schwach ausgeprägten Sinnen will beurteilen, welche Tiere intelligent sind: Das ist doch arrogant.

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