„Ich wollte kein Kind“: Wenn Männer heimlich das Kondom abstreifen
Gegen Marias Willen verhütet ihr Freund nicht beim Sex. Sie wird schwanger und erfährt erst spät, dass sie ihn dafür anzeigen kann. Sogenanntes „Stealthing“ überfordert die Justiz.
In einer Babytrage hält Maria ihre Tochter vor dem Bauch, stupst ihre Nasenspitze an die von Mia. Sie lächeln einander an, innig und vertraut. So als hätte es die vielen Wochen nicht gegeben, in denen sie ihre Tochter kaum in den Arm nehmen konnte. Die Nacht, die beide hierher brachte.
Vor anderthalb Jahren zog Marias Ex-Freund beim Sex unbemerkt das Kondom ab. Gegen ihre ausdrückliche Forderung. Die 32-Jährige überlegte lange, ob sie das daraus entstandene Kind bekommen soll. Wie sie es lieben kann.
Heute tut sie es. Aber nur, weil sie unweit ihres Spazierwegs in der Charité ein Zimmer hat. Hier verbrachte Mia fünf von acht Lebensmonaten auf der Mutter-Kind-Station, weil ihre Mutter dort psychologisch behandelt wurde, Weihnachten und Neujahr. Zwischen Therapien drehte sich das Mädchen zum allerersten Mal, setzte sich aufrecht hin, sagte „Mama“. Maria lernte, mit ihrer Tochter zu spielen und sie gerne anzufassen.
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