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Der katholische Priester wurde in Saint-Laurent-sur-Sevres nahe Nantes getötet.

© Sebastien Salom-Gomis/AFP

Täter womöglich Brandstifter von Nantes: Katholischer Priester in Frankreich getötet

Frankreichs Innenminister spricht von einem „dramatischen Mord“: Nahe Nantes wurde ein Priester getötet. Der mutmaßliche Täter ist polizeibekannt.

In der Nähe der westfranzösischen Stadt Nantes ist ein katholischer Priester getötet aufgefunden worden. Innenminister Gérald Darmanin erklärte auf Twitter, der Geistliche sei im Départment Vendée Opfer eines „dramatischen Mordes“ geworden. Er sicherte den Katholiken des Landes „all seine Unterstützung“ zu. Zudem teilte er mit, nach Saint-Laurent-sur-Sèvre, den Ort des Verbrechens, reisen zu wollen. Später bestätigte er, dass der mutmaßliche Täter vor einem Jahr auch den Brand in der Kathedrale von Nantes gelegt haben soll.

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Laut dem Sender Franceinfo wurde der tote Geistliche in den Räumlichkeiten einer Missionsbruderschaft entdeckt. Bereits am Vormittag hat sich ein Mann der Polizei des Nachbarortes Mortagne-sur-Sèvre gestellt und sich zu der Tat bekannt, hieß es aus Justizkreisen. Der Tatort Saint-Laurent-sur-Sèvre liegt rund 60 Kilometer von Nantes entfernt.

Bei dem Mann soll es sich Franceinfo zufolge um einen 40-Jährigen aus dem ostafrikanischen Ruanda handeln, der im Zuge der Ermittlungen zum Brand der Kathedrale von Nantes im Juli 2020 unter richterliche Aufsicht gestellt worden war. Dieser hatte damals gestanden, das Feuer gelegt zu haben.

Der getötete 60-jährige Priester habe ihn „seit mehreren Monaten“ beherbergt, hieß es nun aus Polizeikreisen. Zum Tathergang lagen zunächst keine näheren Informationen vor. Polizeikreise schlossen lediglich einen Messerangriff aus.

Le Pen attackiert Innenminister Darmanin

Die Rechtspopulistin und mehrfache Bewerberin um das Präsidentenamt, Marine Le Pen, prangerte „ein vollständiges Versagen des Staates und von Gérald Darmanin“ an. „In Frankreich kann man sich also illegal aufhalten, die Kathedrale von Nantes anzünden, nie abgeschoben werden, und rückfällig werden, indem man einen Priester ermordet“, erklärte sie auf Twitter.

Der französische Innenminister Darmanin wurde von der Rechtspopulistin Le Pen scharf kritisiert.
Der französische Innenminister Darmanin wurde von der Rechtspopulistin Le Pen scharf kritisiert.

© Thierry Zoccolan/AFP

Der Innenminister warf der Rechtspopulistin vor, „zu polemisieren, ohne die Fakten zu kennen“. „Dieser Ausländer konnte trotz seiner Abschiebeanordnung nicht abgeschoben werden, solange seine richterliche Aufsicht nicht aufgehoben war“, erklärte er ebenfalls auf Twitter.

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Der letzte tödliche Angriff auf einen katholischen Geistlichen in Frankreich liegt nur wenige Monate zurück. Vergangenen Oktober hatte ein 22-jähriger Tunesier in der Basilika Notre-Dame von Nizza drei Menschen mit einem Messer getötet. 2019 war in der Region Oise ein 90-jähriger Priester verprügelt und erstickt worden.

Die Tat wurde mit einer Jahrzehnte alten Anzeige wegen "unangemessenen Verhaltens gegenüber einem Minderjährigen" gegen den Mann in Verbindung gebracht. 2016 bekannte sich die Dschihadisten-Miliz Islamischer Staat (IS) zu einem tödlichen Angriff auf einen Priester in Saint-Etienne-du-Rouvray. (AFP/dpa)

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