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Der Anteil der Ein-Personen-Haushalte hat sich seit 1950 mehr als verdoppelt (Symbolbild).

© imago images/Westend61/Steve Brookland

Single statt Großfamilie: Ein-Personen-Haushalte haben sich seit 1950 verdoppelt

Die Wohnverhältnisse in Deutschland wandeln sich: Immer mehr Menschen leben allein. Zudem gebe es mehr Haushalte, in denen unverheiratete Paare oder WGs wohnen, als noch vor 73 Jahren.

Beim Wohnen geht der Trend weg von der Großfamilie hin zum Single-Dasein. Der Anteil der Ein-Personen-Haushalte hat sich seit 1950 von knapp einem Fünftel (19 Prozent) auf 41 Prozent im vergangenen Jahr mehr als verdoppelt, wie das Statistische Bundesamt am Donnerstag in Wiesbaden mitteilte.

Vor 73 Jahren gab es demnach insgesamt 16,7 Millionen Haushalte, während diese Zahl im vorigen Jahr 40,9 Millionen betrug.

Auf die Bevölkerung in den Haushalten bezogen heißt das laut der Statistikbehörde, dass 1950 lediglich gut sechs Prozent der Bürgerinnen und Bürger allein lebten, während es 2022 gut 20 Prozent waren. Die meisten von ihnen (51 Prozent) waren ledig, ein Viertel verwitwet und knapp ein Fünftel (19 Prozent) geschieden.

Großfamilien – definiert als Haushalte mit mindestens fünf Personen – seien zwar bereits 1950 nach Vier-Personen-Haushalten die seltenste Form des Zusammenlebens gewesen. Mit einem Anteil von 16 Prozent seien sie aber „noch vergleichsweise häufig anzutreffen“ gewesen. Im vergangenen Jahr dagegen habe der Anteil der Haushalte mit fünf oder mehr Personen lediglich noch bei knapp vier Prozent gelegen.

Durchschnittlich zwei Personen pro Haushalt

Die langfristige Entwicklung hin zu kleineren Haushalten lasse sich auch an der durchschnittlichen Zahl der Haushaltsmitglieder ablesen: Gehörten 1950 im Schnitt noch drei Menschen zu einem Haushalt, waren es 2022 nur noch zwei.

An Bedeutung gewonnen haben Haushalte, in denen Menschen zusammenleben, die nicht verheiratet oder verwandt sind – unverheiratete Paare ohne Kinder beispielsweise. Solche Daten erhebt das Statistische Bundesamt seit 1976.

Damals lebten in knapp zwei Prozent der Mehr-Personen-Haushalte nicht miteinander verwandte oder verheiratete Menschen zusammen, 2022 bereits zwölf Prozent. Ebenso ging der Anteil der Haushalte zurück, in denen drei oder mehr Generationen unter einem Dach leben: 1976 waren es noch gut drei Prozent, 2022 nicht einmal mehr ein Prozent. (epd)

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