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Wir glaubten gerne, dass unser inneres Leben nichts mit den Zuständen der Welt um uns herum zu tun habe, sagt Daniel Schreiber – ein Irrtum.

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Tagesspiegel Plus

Schriftsteller Daniel Schreiber im Interview: „Ich habe den Eindruck, dass die Eltern uns immer auch das Sterben beibringen“

Nach dem Tod seines Vaters arbeitete er zwölf Stunden pro Tag – zur Verdrängung. Heute erkennt Daniel Schreiber eine gesellschaftliche Grundstimmung des Verlusts.

Herr Schreiber, in Ihrem neuen Buch befassen Sie sich mit Verlusten, die Sie in den vergangenen Jahren erschüttert haben. Wann haben Sie das letzte Mal solch ein starkes Gefühl gespürt?
Ich komme gerade von einem Workshop übers autobiografische Schreiben, den ich in einem kleinen Hotel im Bayerischen Wald gegeben habe. Es waren wunderschöne Herbsttage, 20 Grad. Doch wenn ich spazieren ging, hat mich ein punktuelles Verlustgefühl gepackt. Irgendwas stimmte nicht. Und dann fiel es mir ein: Es war das falsche Wetter für diese Zeit. Sofort verschwand die Leichtigkeit, rief mein Kopf die Bilder ab, was die Erderwärmung gerade mit dem Planeten anstellt.

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